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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Wirtschaftlichkeit in der Hernienchirurgie – kodieren wir richtig?

Meeting Abstract

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  • Ralf Wilke - Luisenhospital Aachen, Chirurgische Klinik, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch781

doi: 10.3205/13dgch781, urn:nbn:de:0183-13dgch7819

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Wilke.
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Gliederung

Text

Einleitung: Vor 10 Jahren wurde das DRG-System in ein Fallpauschalensystem umgestaltet. Seitdem bestimmt die Verwendung richtiger ICD-10 und OPS Codes unseren chirurgischen Alltag. Ein immer beliebtes Thema ist das allgemeine Klagelied, dass Hernienchirurgie ein defizitäres Zusatzgeschäft sei. Dabei wird häufig durch eine unzureichende oder falsche Kodierung der Fälle die kostendeckende Finanzierung nicht voll ausgeschöpft.

Material und Methoden: Im Rahmen eines high-volumen Hernienzentrums erfolgte der Aufbau eines spezialisierten professionellen Controllings mit intensiven Schulungen des ärztlichen Personals. Hierbei erfolgt die Primärkodierung durch den Arzt, komplexe Fälle und Stichproben wurden vom Controlling übernommen. Anhand von Beispielen wird erläutert, inwieweit durch eine korrekte Verschlüsselung die Erlössituation gesteigert werden kann

Ergebnisse: Die primäre Kodierung stützte sich auf drei Elemente: wurden alle versorgten Hernien richtig erfasst, erfolgten noch zusätzliche operative Leistungen und sind Rezidiveingriffe auch als solches verschlüsselt worden. Die Mehrerlöse betrugen zwischen € 50 bis € 507 pro Patient. Von entscheidender Wichtigkeit war, dass die ICD-10 übereinstimmte mit dem OPS-Code. In Einzelfällen betrug der Gesamterlös mehr als € 3640 pro Fall. Spezielle Operationsverfahren wie die Fibrinklebung wurden gesondert in die Kodierung eingeschlossen, so dass der Mehrerlös mindestens die Kosten deckte. Neben der finanziellen Seite konnte durch eine bessere Kodierung auch das ambulante Potential um mehr als 43% gesenkt werden. Tabelle 1 [Tab. 1].

Schlussfolgerung: Die praktischen Erfahrungen in der schnellen Erkennung der häufigsten erlösrelevanten Kodierfehler bei der stationären Abrechnung nach G-DRG bedürfen regelmäßiger Schulungen. Hierbei gilt es, Problemfälle frühzeitig erkennen und diese erlösrelevant zu korrigieren. Gleichzeitig werden die potenziellen MDK-Anfragen zur stationären Fehlbelegung und Verweildauer reduziert oder vermeiden. Aufgabe des Controllings ist die effiziente Kontrolle, in der eine Kode-Analyse, OPS-Logik und der Fall-Gestaltung überprüft wird.