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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Stadienabhängige Früh- und 1-Jahresergebnisse bei 769 konsekutiven TAPP-Prozeduren und Netzfixation mit Fibrinkleber

Meeting Abstract

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  • Rolf Schauer - Klinikum Traunstein, Chirurgie, Traunstein
  • Andreas König - Klinikum Traunstein, Chirurgie, Traunstein

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch778

doi: 10.3205/13dgch778, urn:nbn:de:0183-13dgch7788

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Schauer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopische transperitoneale Hernienreparation (TAPP) ist heute ein etabliertes Verfahren mit guten Ergebnissen. Diskutiert wurde in den vergangenen Jahren über die Beschaffenheit des Netzs und über die Wahl der Fixation. Erschwert wird die Interpretation der Ergebnisse in der Literatur durch Vermischung oder fehlende Angaben zur Herniengröße sowie unterschiedlicher Netz / Fibrinkleberkombinationen.

Material und Methoden: Von 2006-6/2011 wurden bei 712 Patienten 769 TAPPs (8% doppelseitig) von 2 Operateuren durchgeführt; die Daten wurden prospektiv dokumentiert und retrospektiv analysiert. Die Einteilung der Hernien erfolgte nach Schumpelick; verwendet wurde das Ultrapro©-Netz (10x15cm), das Mesh wurde mit Fibrinkleber (Quixil© bzw. Evicel©; 0.5ml) fixiert. Der Bruchsack wurde konsequent komplett mobilisiert, das Peritoneum mittels Naht verschlossen. Alle Patienten hatten intraoperativ einen Blasenkatheter, die Prophylaxe erfolgte mit Cefuroxim. Eine Inflitration der Trokarstellen mit Lokalanästhesie erfolgte nicht. Nachuntersuchungen bzw. Befunddokumentation erfolgten 10 Tage und 1 Jahr postoperativ.

Ergebnisse: Das mittlere Patientenalter betrug 52±14.7 Jahre, der BMI 27.9±5.1. Der postoperative Aufenthalt lag bei 1 Tag (0-4 Tage). 85 Patienten (11%) wurden wegen einer Rezidivhernie operiert, bei 1 Patient erfolgte wegen Adhäsionen die Konversion. Wundinfektionen und Trokarhernien traten im Beobachtungszeitraum stadienunabhängig bei 6 bzw. 3 Patienten auf. Die Schmerzintensität (visuelle Skala 1-10) war 10 Tage postoperativ hinsichtlich Stadium, Rezidiv-OP und ein/doppelseitige OP nicht signifikant unterschiedlich. Der klinische oder sonographische Seromnachweis zeigte eine Stadien- und Typabhängigkeit; mediale Hernien mit >3cm (St. MIII): 16% vs. 9% (St.MII) vs. 5% (MI) (p<.5) bzw. laterale Hernien mit >3cm (LIII): 12% vs. 8%(LII) vs. 3%(LI) (p<.5). Die Rezidivrate innerhalb eines Jahres lag bei 1.3% (10 Patienten) mit signifikant erhöhtem Risiko für das Stadium MIII (p<.5) vs. LIII sowie vs. MI und LI/II. Patienten mit MII/III-Stadien gaben nach 1 Jahr signifikant häufiger uncharakteristische Beschwerden an als in Stadien MI/LI-III).

Schlussfolgerung: Die verwendete Netz-Fibrinkleberkombination resultiert in akzeptablen funktionellen Ergebnissen, mit Ausnahme des Stadiums MIII; hier sollten ggf. Tacker verwendet werden.