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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Kombinierte Netzplastik als Therapie der Rezidiv-Narbenhernie

Meeting Abstract

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  • Thorsten Vowinkel - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Martin Hoppe - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Norbert Senninger - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch775

doi: 10.3205/13dgch775, urn:nbn:de:0183-13dgch7757

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Vowinkel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Narbenhernie gilt als häufigste postoperative Komplikation nach abdominalchirurgischen Eingriffen. Ziel der vorliegenden Studie war die Identifikation der geeigneten operativen Versorgung einer Rezidiv-Narbenhernie.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden an unserer Klinik von 1996 bis 2010 108 Patienten (m=67, w=41, Alter: 57,4 ± 12,8 Jahre) mit einem Narbenhernien-Rezidiv operiert. Die Patienten wurden über einen Zeitraum von 67,53 ± 47,15 Monaten hinsichtlich eines erneuten Rezidivs nachbeobachtet. Neben patientenabhängigen Daten wurden Primärdiagnose und operationstechnische Daten erhoben. Die Verschlusstechnik im Rahmen der Rezidiv-Operation wurde dabei unterschieden in Faszienplastik nach Dick/Mayo, Netzplastik in Sublay-, Inlay- oder Onlayposition und Kombinationstechniken.

Ergebnisse: In 37% der Fälle ist es nicht das erste Rezidiv einer Narbenhernie (1,6 ± 1,12). Die aktuelle Verschlusstechnik verteilt sich auf 12% Faszienplastik nach Dick/Mayo, Sublay + Dick/Mayo 54,6%, Sublay + Fasziendefekt 21,3%, 1,9% Inlay, 4,6% Onlay und 5,6% wurden kombiniert versorgt. Die allgemeine Re-Rezidivquote liegt bei 16,7%. Aufgeteilt nach Verschlusstechnik hat die Gruppe der mit einem Onlaynetz versorgten die höchste Rezidivquote (40%), gefolgt von Faszienplastik nach Dick/Mayo (23,1%). Die Sublayversorgung mit belassenem Fasziendefekt hat eine Rezidivquote von 21,7% und bei Kombination mit einem Faszienverschluss nach Dick/Mayo 13,6%. Die beste Rezidivquote (jeweils 0%) haben die Kombinationstechnik (n=6) und das Inlaynetz (n=2). Auffällige Risikofaktoren sind die art. Hypertonie (37%), das maligne Grundleiden (34,3%), COPD (27,8%), Diabetes (14,8), Prostatahyperplasie (11,1%) und Leberzirrhose (10,2%). Statistisch signifikant für das Auftreten eines Re-Rezidivs zeigte sich ein body mass index > 30 (p<0,05) sowie eine Netzüberlappung < 3 cm (p<0,05).

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass bei der Operation einer Rezidivnarbenhernie eine kombinierte Netzimplantation in sublay plus onlay-Technik angestrebt werden sollte. Bei Verzicht auf ein onlay-Netz scheint eine zusätzliche Faszienplastik über dem sublay-implantierten Netz ebenfalls das Rezidivrisiko zu minimieren. Eine Netzüberlappung von > 3cm und eine präoperative Gewichtsreduktion helfen das Risiko des Auftretens eines Re-Rezidivs zu reduzieren.