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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Positive Effekte aus 5 Jahren DKG – zertifiziertem Darmzentrum

Meeting Abstract

  • Kay Kohlhaw - HELIOS Kliniken Leipziger Land, Allgemein-, Viszeral-, MIC und Gefäßchirurgie, Borna
  • Jan Schöche - HELIOS Kliniken Leipziger Land, Allgemein-, Viszeral-, MIC und Gefäßchirurgie, Borna
  • Andreas Metzig - HELIOS Kliniken Leipziger Land, Allgemein-, Viszeral-, MIC und Gefäßchirurgie, Borna
  • Ingo Langer - HELIOS Kliniken Leipziger Land, Allgemein-, Viszeral-, MIC und Gefäßchirurgie, Borna
  • Karsten Philipp - HELIOS Kliniken Leipziger Land, Allgemein-, Viszeral-, MIC und Gefäßchirurgie, Borna

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch765

doi: 10.3205/13dgch765, urn:nbn:de:0183-13dgch7650

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Kohlhaw et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der Arbeit ist die Evaluierung möglicher positiver Effekte auf die Versorgungsqualität beim kolorektalen Karzinom in einem DKG - zertifizierten Darmzentrum.

Material und Methoden: Die prospektiv erhobenen Daten wurden in Bezug auf die Zeit vor der Zertifizierung (VZ, 2003 – 2005) verglichen mit denen nach der Zertifizierung (DZ, 2007 – 2011), insgesamt wurden 727 Patienten ausgewertet.

Ergebnisse: Die Fallzahl unterschied sich nicht signifikant vor und nach Zertifizierung (Ø 91 Resektionen und 107 Primärfälle). Die demographischen Daten, Tumorsitz sowie Tumorstadien unterschieden sich nicht vor und nach Zertifizierung. Die Notfall - Quote stieg von 13,8% (VZ) auf 19% (DZ) an. In der DZ Gruppe wurden bis zu 16% der Pat. eines Jahres nicht reseziert (fortgeschrittenes Tumorleiden/Metastasierung). Auch wurde die Indikation zur Resektion im Notfall kritischer gestellt. Dadurch sank die (30-Tage) Mortalität von 10,3% (VZ) auf 4,5% (DZ) für alle Resektionen resp. 4,8% (VZ) auf 2,4% (DZ) in der elektiven Situation. R+ Resektionen sanken von 13,3% VZ auf 2,8% in der DZ – Gruppe. Die Zahl der resezierten Lymphknoten unterschieden sich nicht (VZ: 20,7 vs. DZ 18,2). Die Zahl der Anastomoseninsuffizienzen sank beim Kolon von 4,5% (VZ) auf 3,0% (DZ, Anastomosierungsquote 97,2%) bzw. beim Rektum von 14,6% auf 10,3% (DZ, Anastomosierungsquote 56% incl. neoadjuvanter Vorbehandlung). Das Stadien – abhängige Überleben in der elektiven Situation war für die Stadien UICC I bis III absolut identisch, im Stadium UICC IV gab es einen nicht signifikanten Vorteil für die Patienten der DZ Gruppe (Kolon und Rektum). Der Anteil von Patienten mit adjuvanter Chemotherapie im Stadium UICC III stieg von 62% auf 72%.

Schlussfolgerung: Durch den Druck der Ergebnisqualität wurden vor allem die Indikation zur Resektion verändert, was eine signifikante Verbesserung der Morbidität und Mortalität bewirkte. Die Fallzahlen stiegen nur leicht an, das Langzeitüberleben der Elektivpatienten zeigte noch keine signifikante Verbesserung für N+ und M+ Patienten.