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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Pankreatogastrostomie versus Pankreatojejunostomie im Kurz und Langzeitverlauf

Meeting Abstract

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  • Wolfram Lamadé - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Visceralchirurgie, Überlingen
  • Jens Emmel - Robert Bosch Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Schwerpunkt Tumor- und minimal-invasive Chirurgie, Stuttgart
  • Klaus-Peter Thon - Robert Bosch Krankenhaus, a.D., Stuutgart

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch757

doi: 10.3205/13dgch757, urn:nbn:de:0183-13dgch7573

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Lamadé et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Pankreatogastrostomie als Rekonstruktionsverfahren nach Whipple´scher Operation kommt vor allem beim zarten Pankreas zur Anwendung. Ziel war es, in einer Beobachtungsstudie die beiden Verfahren im Kurz- und Langzeitverlauf zu untersuchen.

Material und Methoden: In den Jahren 2004 – 2012 wurden bei uns 201 Patienten am Pankreas operiert, 104 allein mittels partieller Pankreatoduodenektomie. 54 Patienten erhielten eine Pankreatogastrostomie, 50 Patienten eine Pankreatojejunostomie. Wobei fibrotischem (C2) bis sklerotischem (C3) Pankreas vorwiegend mittels PJ versorgt wurden. Morbidität und Mortalität wurden gemäß des Clavien´s Classification Score (Grad 1 – 5) bemessen. Zudem wurde im Follow-up das Pankreasgewebe mittels MRT/CT sowie bei Pankreatogastrostomie der Ductus wirsungianus zusätzlich mittels Gastroskopie beurteilt.

Ergebnisse: Die Pankreatogastrostomie war bezüglich der Fistelbildung (1 vs. 5) (p=0,01), der Schnitt-Naht-Zeit (p=0,02), der Re-Operationsrate (p=0,03), der intraoperativen Erythrozytenkonzentrat-Gabe (p<0,001) sowie der intensivpflichtigen Komplikationen (p=0,01) signifikant der Pankreatojejunostomie überlegen. Deutlich geringer waren zudem die Letalität (0 vs. 4) und der poststationäre Aufenthalt (16 vs. 22d). Schwerwiegendere Komplikationen von Grad 4 – 5 traten bei der Pankreatogastrostomie nicht auf. Nur in einem Fall kam es zu einer gedeckten Pankreasfistel, die durch eine transgastrale Reanstomosierung behandelt wurde. Intraluminale Blutungen traten bei 3,7% (2/54), Magenentlerungsstörungen bei 11,1% (6/54) bei den mittels Pankreatogastrostomie versorgten Patienten auf. In nur 1,9% (1/54) konnte eine interventionsbedürftige Stenose des Ductus wirsungianus verifiziert werden. Im Langzeitverlauf gab es keine Unterschiede in Bezug auf Pankreasatrophie (MRT), exokrine und endokrine Pankreasinsuffizienzrate.

Schlussfolgerung: Unter der von uns verwandten Technik scheint die Pankreatogastrostomie der Pankreatojejunostomie bzgl. Operationsdauer, Re-Operationsrate, intraoperative Blutungsbereitschaft sowie postoperative Komplikationsrate und Letalität überlegen zu sein.