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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Untersuchung zur Nahrungsaufnahme drei Monate nach Sleeve Gastrektomie bei maligner Adipositas

Meeting Abstract

  • Katharina von Hammerstein - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Philip Schüler - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Carola Schlegel - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Vivien Faustin - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Dirk Raddatz - Universität Göttingen, Gastroenterologie, Göttingen
  • Michael Ghadimi - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Alexander Beham - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch742

doi: 10.3205/13dgch742, urn:nbn:de:0183-13dgch7423

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 von Hammerstein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die operative Verkleinerung des Magens im Sinne eine Sleeve Gastrektomie ist ein etabliertes Verfahren zur Therapie der malignen Adipositas wobei durch die Einengung der Nahrungspassage wird eine Mangelernährung erzwungen. Deshalb untersuchten wir die Qualität und Quantität der Nahrung drei Monate nach OP.

Material und Methoden: Von 2011 bis 2012 wurden von 50 mit Schlauchmagen versorgten Patienten die Werte in eine prospektiv geführte Datenbank eingegeben. Ein Ethikvotum wurde erteilt. Die Patienten wurden präoperativ, 4 Wochen und 3 Monate postoperativ nachuntersucht. Dabei wurden neben BMI ein 14 tägiges Ernährungsprotokoll auf Zusammensetzung und Menge der eingenommenen Nahrung ausgewertet. Darüber hinaus wurde die Fett- und Muskelmasse der Patienten mit BIA Messung erfasst.

Ergebnisse: Drei Monate nach Anlage eines Schlauchmagens verloren die Patienten im Schnitt 30,21 kg (von 157,39 kg auf 127,18 kg) was einer Reduktion des BMI um durchschnittlich 10,71 entspricht. Die Patienten führten bei einem Bedarf von 2341 kcal durchschnittlich 872 kcal zu. Dabei wurden 31g Fett, 80g Kohlenhydrate und 40g Protein (Trotz Anleitung zur Supplementation von Proteinen nach 4 Wochen) täglich zugeführt. Keines der Vitamine (A, E, D, K, B1, B2, B12 und C) und Folsäure konnte ausschließlich über die Nahrung (ohne durchgeführter Supplementation) in ausreichender Menge aufgenommen werden. Die Körperzellmasse (BCM) reduzierte sich von durchschnittlich von 41,9 auf 33,5 kg. Ein Vitaminmangel war in keinem der Patienten nachzuweisen.

Schlussfolgerung: Drei Monate nach Sleeve Gastrektomie sind die Patienten nicht in der Lage ausreichend Vitamine, Folsäure und Proteine über die normale Nahrung aufzunehmen. Während die Supplementation von Vitaminen und Folsäure gelingt, besteht, trotz Anleitung zur Supplementation, ein Mangel an Protein was in entsprechendem Muskelverlust resultiert.