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Veränderung der Geschmackswahrnehmung durch Adipositaschirurgie
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Die bariatrische Chirurgie ist gegenwärtig die effektivste Behandlungsmethode für morbide Adipositas im Hinblick auf einen langfristigen und suffizienten Gewichtsverlust sowie eine Verbesserung der Komorbiditäten. Die drei wesentlichen Operationen sind das Magenband, der Schlauchmagen und der Magenbypass. Bisher wurden die Restriktion und die Malabsorption als ursächliche Wirkmechanismen dieser Eingriffe angesehen. Es zeichnet sich jedoch ab, dass es sich bei der Gewichtsabnahme tatsächlich um ein multifaktorielles Geschehen handelt. So beschreiben bariatrische Patienten beispielsweise postoperativ eine Veränderung der Geschmackswahrnehmung und der Nahrungsmittelpräferenzen.
Material und Methoden: Um die Veränderung der Geschmackswahrnehmung zu testen, wurden jeweils 10 Bypass-Patienten und 10 Schlauchmagen-Patienten untersucht. Als Kontrollgruppe fungierten 10 gesunde Probanden. Es wurden jeweils Alter, Geschlecht, BMI, Bioimpedanz und Komorbiditäten erfasst. Alle Patienten wurden einen Monat vor dem bariatrischen Eingriff und zwei Monate nach der Operation einer standardisierten Geschmackstestung unterzogen, die Kontrollgruppe einmalig. Die Patienten und Probanden erhielten Wasser oder Succrose-Wasser-Gemische (in sechs unterschiedlichen Konzentrationen). Die Ergebnisse wurden mit dem T-Test und mit Anova analysiert. Ein p-Wert < 0.05 war statistisch signifikant.
Ergebnisse: Es zeigte sich präoperativ eine im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe schlechtere Geschmackswahrnehmung bei den Adipösen. Zudem wurden auch höhere Konzentrationen des Succrose-Wassergemisches von den Patienten nicht als unangenehm empfunden. Postoperativ erniedrigte sich der Schwellwert der Erkennung signifikant und die Anzahl der richtig erkannten Proben erhöhte sich. Zudem wurden die hoch-konzentierten Zuckerlösungen schneller als zu süß gewertet.
Schlussfolgerung: Durch bariatrische Eingriffe kommt es zu einer Veränderung der Geschmackswahrnehmung und somit der Nahrungsmittelpräferenzen. Durch eine Reduktion des Schwellwertes für die Süßwahrnehmung wird diese Geschmacksqualität besser erkannt, in höheren Konzentrationen zügiger als unangenehm empfunden und eher gemieden. Hierdurch kann ein dauerhafter und hinreichender Gewichtsverlust erzielt werden.