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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Prognostisch relevante Faktoren bei nekrotisierenden Weichteilinfektionen

Meeting Abstract

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  • Levent Dizdar - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Pablo Emilio Verde - Unversitätsklinikum Düsseldorf, Koordinierungszentrum für klinische Studien, Düsseldorf
  • Wolfram Trudo Knoefel - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Andreas Krieg - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch731

doi: 10.3205/13dgch731, urn:nbn:de:0183-13dgch7319

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Dizdar et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nekrotisierende Weichteilinfektionen (NWI) sind seltene, sich rasch ausbreitende und lebensbedrohliche Erkrankungen, die von der Dermis bis hin zur Muskulatur unter Einbeziehung der tiefen Faszien alle Schichten des Weichgewebes betreffen können. Sie werden durch verschiedene Erreger verursacht und können an allen Regionen des Körpers auftreten. Von entscheidender Bedeutung für die Prognose der Patienten ist ein frühzeitiges chirurgisches Debridement, die intensivmedizinische Behandlung und adäquate antimikrobielle Therapie. Trotz dieser aggressiven therapeutischen Maßnahmen sind NWI mit einer hohen Mortalität assoziiert. Ziel dieser Studie war es, prognostisch relevante Faktoren bei Patienten mit NWI zu identifizieren.

Material und Methoden: Von 1996 bis 2011 wurden in unserer Klinik 64 Patienten mit NWI behandelt. Retrospektiv wurden Faktoren wie Begleiterkrankungen, die Lokalisation der Infektion, klinische Faktoren wie Blutdruck und Herzfrequenz bei Aufnahme, laborchemische Parameter, verursachende Erreger, Anzahl der Operationen und Beatmungstage sowie das Auftreten von Komplikationen analysiert.

Ergebnisse: 21 der 64 behandelten Patienten verstarben an den Folgen der Erkrankung. In einer univariaten Analyse wurden alle potentiell bedeutsamen Faktoren analysiert. Hierbei waren klinische Faktoren wie das Vorhandensein einer Hypotonie und sichtbarer Hautnekrosen bei Aufnahme mit einem signifikant erhöhten Mortalitätsrisiko assoziiert. Unter den laborchemischen Parametern zeigten die Leukozytenzahl, die Serumspiegel von Creatinkinase, Laktatdehydrogenase, Creatinin und Harnstoff sowie der Quickwert bei Aufnahme einen signifikanten Einfluss auf die Prognose. Die Notwendigkeit einer künstlichen Beatmung, eine Kreislaufunterstützung mit Katecholaminen oder das Auftreten eines akuten Nierenversagens (ANV) waren ebenfalls mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. In der durchgeführten multivariaten Analyse bestätigten sich das Vorhandensein sichtbarer Hautnekrosen sowie das Auftreten eines ANV als prognostisch relevante Faktoren.

Schlussfolgerung: NWI sind mit einer hohen Mortalität assoziiert. In unserem Patientenkollektiv verstarben 21 von 64 Patienten an den Folgen der Erkrankung. Als prognostisch besonders bedeutsam zeigten sich in unserem Patientenkollektiv das Vorhandensein sichtbarer Hautnekrosen zum Aufnahmezeitpunkt sowie das Auftreten eines ANV.