gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Operatives Risiko von Patienten mit Leberzirrhose bei allgemeinchirurgischen Eingriffen: Morbidität und Mortalität bleiben hoch

Meeting Abstract

  • Andreas Bartels - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Alexander Rehders - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Andreas Krieg - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Christian Vay - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Sebastian Kraus - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Rouwen Riedinger - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Feride Kröpil - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Wolfram Trudo Knoefel - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Daniel Vallböhmer - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch729

doi: 10.3205/13dgch729, urn:nbn:de:0183-13dgch7292

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Bartels et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Chirurgische Eingriffe bei Patienten mit einer bestehenden Lebererkrankung sind keine Seltenheit. Während bei elektiven Eingriffen der Leber das Risikopotential zunehmend kalkulierbarer wird, besteht bei allgemeinchirurgischen Eingriffen von Patienten mit Leberzirrhose weiterhin eine hohe Morbidität bzw. Mortalität. Da oftmals Unsicherheit hinsichtlich des tatsächlichen operativen Risikos sowie möglicher Kontraindikationen bei diesem Patientenklientel besteht, wäre eine effektive prätherapeutische Risiko-Vorhersage wünschenswert. Deshalb war es das Ziel dieser Studie am eigenen Patientengut klinische Variablen zu etablieren, die die perioperative Morbidität und Mortalität vorhersagen können.

Material und Methoden: 71 Patienten (22 weiblich, 49 männlich, medianes Alter: 63 Jahre) mit Leberzirrhose, die sich einem allgemeinchirurgischen Eingriff unterzogen, wurden in diese retrospektive Studie inkludiert. Das Ausmaß der Leberzirrhose wurde sowohl mit dem Child- als auch mit dem MELD-Score bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte an einer etablierten Datenbank.

Ergebnisse: Die Studienpatienten wiesen eine Child A-Zirrhose in 37%, eine Child B-Zirrhose in 32% und eine Child C-Zirrhose in 31% der Fälle auf bei einem medianen MELD-score von 9. Von den insgesamt 71 chirurgischen Eingriffen waren 81% elektiv und 19% notfallmäßig. Dabei betrug die perioperative Morbidität 69%, Die perioperative Mortalität betrug 29%. In der multivariaten Analyse wiesen der Child/Pugh- sowie der MELD-Score, die OP-Größe und die OP-Dringlichkeit eine unabhängige prognostische Wertigkeit auf.

Schlussfolgerung: Die Daten dieser retrospektiven Studie zeigen, dass die Morbidität und Mortalität bei Patienten mit Leberzirrhose, die sich einem allgemeinchirurgischen Eingriff unterziehen, weiterhin hoch ist. Die Verwendung vom Child/Pugh- sowie dem MELD-Score scheinen zur Beurteilung der perioperativen Morbidität und Mortalität geeignet zu sein.