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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Prophylaktische Chirurgie bei der Familiären adenomatösen Polyposis (FAP): sind kleine Pouches besser?

Meeting Abstract

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  • Gabriela Möslein - HELIOS St. Josefs Hospital, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Koloproktologie, Bochum
  • Ralph Schneider - Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, hirurgie, Marburg
  • Claudia Schneider - HELIOS St. Josefs Hospital, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Koloproktologie, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch712

doi: 10.3205/13dgch712, urn:nbn:de:0183-13dgch7123

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Möslein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die prophylaktische restaurative Proktokolektomie mit einem ileoanalen Pouch ist das Verfahren der Wahl bei einer klassischen FAP. Traditionell wird ein etwa 15 cm langer Pouch empfohlen. Aus theoretischen Erwägungen heraus haben wir einen 8-9 cm Pouch für sinnvoller erachtet und die QOL und funktionellen Ergebnisse analysiert.

Material und Methoden: Konsekutive Patienten einer single-surgeon Serie von FAP-Patienten, die zwischen 1/2006 ind 1/2009 mit einer laparoskopischen Proktokolektomie und einem ileoanalen (kleinen) Pouch operiert wurden.

Ergebnisse:

  • Von den ursprünglich 66 versendeten Fragebögen gingen 51 (77,27%) in die Auswertung ein. 10 (15,15%) Personen antworteten nicht, 2 (3,03%) waren unbekannt verzogen und 3 (4,55%) mussten im Nachhinein von der Studie ausgeschlossen werden.
  • Es handelt sich um 25 (49,0%) männliche und 26 (51,0%) weibliche Studienteilnehmer.
  • 46 (90,2%) Patienten erhielten eine primäre Pouchanlage, davon 21 männlich und 25 weiblich.
  • 41 (80,4%) der Patienten geben an, nicht unter Stuhlinkontinenz zu leiden, während 5 (9,8%) angeben in der Nacht inkontinent zu sein und 2 (3,9%) angeben sowohl tagsüber als auch nachts inkontinent zu sein.
  • 10 (19,6%) Patienten geben an, ihren Stuhlgang mithilfe von Loperamid zu regulieren, 3 (5,9%) verwenden Quellmittel wie Mucofalk, 4 (7,8%) greifen auf beide Mittel zurück. 34 (66,7%) Personen benutzen keine Medikamente zur Stuhlgangregulation.
  • Das mittlere Alter zum Operationszeitpunkt beträgt 28,86 Jahre (range 10-55 Jahre).
  • Primäre Pouchanlage: 27,14 Jahre (range 10-50 Jahre)
  • Das Alter zum Zeitpunkt der Beantwortung des Fragebogens berägt im Mittel 33,55 Jahre (range 17-60 Jahre).
  • Das Follow-up intervall beträgt im Mittel 40,18 Monate (Median 36 Monate, range 6-167 Monate).
  • Die Stuhlfrequenz/24h beträgt 6,25 (Median 5,5, range 3,5-12)

Tabelle 1 [Tab. 1].

Schlussfolgerung: Vergleicht man die Stuhlfrequenz/24h der Bochumer Patienten mit dem Heidelberger Kollektive ist der Median in beiden Fällen bei 6. Inwieweit sich zukünftig im Langzeitverlauf eine Verminderung der Pouch-Outlet Problematik nachweisen lässt wird Gegenstand von weiteren prospektiven Studien sein. Dabei ist festzustellen, dass sich die gute Funktion der kleineren Pouches bereits sehr frühzeitig nach dem operativen Eingriff bzw. nach der Rückverlegung des protektiven Loop-Ileostomas eingestellt hat.