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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Der prognostische Wert von Troponin T und EKG Diagnostik bei hochspannungsassoziierten Verletzungen

Meeting Abstract

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  • Maximilian Otte - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Abteilung für Hand- Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Marcus Lehnhardt - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Abteilung für Hand- Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Henning Ryssel - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Abteilung für Hand- Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch703

doi: 10.3205/13dgch703, urn:nbn:de:0183-13dgch7035

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Otte et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Art des kardialen Monitorings bei strominduzierten Verletzungen ist sehr kontrovers diskutiert. Traditionell sind kontinuierliche EKG-Ableitungen, serielle EKG-Ableitungen und serielle Bestimmung der Herzenzyme empfohlen. Bezüglich der EKG-Ableitungen besteht ein Konsensus, die prognostische Wertigkeit der Herzenzymbestimmung (CK,CK-MB, Troponin I und T) und die Verwendung bildgebender Verfahren, wie Echokardiographie und Radionukliddarstellung des Herzens sind in ihren Ergebnissen inkonstant. Bezüglich der prognostischen Wertigkeit des Troponin-T Spiegels gibt es keine verlässlichen Daten.

Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse von 128 Patienten über einen Zeitraum von 15 Jahren. Bei 47 Patienten mit Hochspannungsverbrennungen konnte retrospektiv ein Aufnahme EKG ausgewertet werden. Bei 110 Patienten mit strominduzierten Verbrennungen konnte retrospektiv der bei Aufnahme erfasster Troponin T und Creatininkinase MB Wert erfasst werden. Der Stromfluss wurde anhand der Aus- und Eintrittsmarken in horizontal und vertikal eingeteilt. Der EKG Befund wurde mit dem Pfad des Stromfluss (horizontal bzw. vertikal), dem Troponin T Wert und mit der Art der Stromverletzung (Hochspannung vs. Lichtbogen) verglichen.

Ergebnisse: Ein Troponin T Wert über 0.03 ng/ml wurde bei 29 Patienten (26,4% der Patienten mit erfasstem Troponin T Wert bei Aufnahme) festgestellt. Es zeigten sich signifikant höhere Troponin T und Creatininkionase MB Werte bei Aufnahme in der Gruppe der strominduzierten Verbrennungen mit direktem Kontakt zur Stromquelle im Vergleich zu den Lichtbogenverletzungen (p< 0,05). Eine Korrelation zwischen bei Aufnahme erhöhten Troponin T Werten und pathologischen Befunden in der EKG Diagnostik sowie klinisch relevante Herzrhythmusstörungen bestand nicht.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sowie die vorliegende Literatur deuten daraufhin, dass bei initial unauffälligem EKG zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme kein kontinuierliches kardiales Monitoring indiziert ist und erhöhte Herzenzyme zu diesem Zeitpunkt bei hochspannungsassoziierter Stromverletzung nur in Ausnahmefällen eine kardiale Pathologie zu Grunde liegen haben. Dennoch empfehlen wir die kardiologische Verlaufskontrolle 24h nach Trauma. Zur Evaluierung dieser Hinweise ist die Erhebung prospektiv-randomisierter Daten erforderlich