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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Wirksamkeit von Wundauflagen: Vergleich von Biobrane® und Suprathel® auf die Wundheilung oberflächlicher Hautdefekte in einer tierexperimentellen und klinischen Studie

Meeting Abstract

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  • Jennifer Schiefer - Bg Unfallklinik Tübingen, Klinik für Plastische, Hand, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie an der Eberhard Karls Univers., Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch702

doi: 10.3205/13dgch702, urn:nbn:de:0183-13dgch7029

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Schiefer.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach wie vor werden verschiedene, aktive Wundauflagen zur Behandlung von akuten oberflächlichen Wunden eingesetzt die eine bessere Wundheilung gegenüber konservativer Therapie versprechen. Ziel dieser Studie war es daher, zwei dieser Produkte auf deren tatsächlicher Wirksamkeit unter objektiven Bedingungen im Tierlabor zu testen sowie die Langzeitentwicklung im klinischen Alltag zu untersuchen.

Material und Methoden: Auf dem Rücken von Lewisratten wurden insgesamt 42 oberflächliche Hautdefekte wurden gesetzt und mit den beiden Wundauflagen behandelt. Alle Wunden wurden täglich kontrolliert und die bestehende Wundfläche bestimmt. Drei Monate nach der Operation wurde die Hautelastizität gemessen und eine histologische Untersuchung der neu gebildeten Haut durchgeführt.

Neben den Untersuchungen im Tiermodell wurden auch die Wunden von Patienten die mit Suprathel® und Biobrane® behandelt worden waren 8 Monate später auf Hautelastizität und Narbenbildung mittels Cutometer und Vancouver Scar Scale (VSS) nachuntersucht.

Ergebnisse: Beide Wundauflagen führten zu einem signifikant (p=0.05) schnelleren Wundverschluss gegenüber der konservativen Therapie (Kontrollgruppe). Zwischen den beiden Präparaten konnte jedoch kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Histologisch gab es keinen Nachweis eines inflammatorischen Prozesses oder einer Veränderung in der teilweise neu gebildeten Epidermis.

Klinisch konnte zwar kein signifikanter Unterschied in der Narbenbildung beim Menschen nach der VSS beobachtet werden, allerdings wurde eine bessere Hautelastizität bei den mit Biobrane® behandelten Patienten in Bezug auf Elastizität, Extension, Pliabilität und Retraktion gemessen.

Schlussfolgerung: Beide Wundauflagen erzielen gute Ergebnisse in Bezug auf Wundheilung, Narbenbildung und Hautelastizität und können vergleichbar bei oberflächlichen Wunden eingesetzt werden. Aus diesem Grund sollten auch finanzielle Aspekte bei der ohnehin sehr teuren Behandlung von Verbrennungspatienten bei der Produktwahl mitbedacht werden.