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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Einsatz einer Videobrille im minimal-invasiven Modellversuch im Vergleich zur Bildschirmdarstellung

Meeting Abstract

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  • Thomas Carus - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Allgemeine-, Viszerale- und Unfallchirurgie, Bremen
  • Rainer Dammer - Hochschule Bremerhaven, Entwicklungsplattform MIC, Bremerhaven

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch693

doi: 10.3205/13dgch693, urn:nbn:de:0183-13dgch6936

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Carus et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die modernen und innovativen Techniken der Minimal Invasiven Chirurgie (MIC) ermöglichen immer bessere Visualisierungen des Körperinneren. Neben den üblichen Monitoren werden vereinzelt auch medizinische Videobrillen, sogenannte Head Mounted Displays (HDM) verwendet. Auf dem Markt werden die HDM nicht nur für den medizintechnischen Wirtschaftssektor hergestellt, sondern auch für den allgemeinen Gebrauch für z.B. das Visualisieren von Filmen oder von Videospielen.

Zielsetzung dieser Arbeit war ein direkter Vergleich zwischen einer allgemeinen Videobrille und einem modernen MIC-Monitor anhand eines minimal invasiven Modellversuches.

Material und Methoden: Insgesamt 38 Probanden, die jeweils 5 Versuche mit der Videobrille und dem MIC-Monitor durchführten, absolvierten statische und dynamische Geschicklichkeitsübungen ("Steckspiel") im Pelvi-Trainer mit Standard-MIC-Instrumentarium. Anhand der Auswertung der Lernkurve der Teilnehmer und der Schnelligkeit der Testversuchsdurchführung konnten eindeutige Unterschiede der beiden Methoden festgestellt werden. Ein zusätzlicher Fragebogen, der von den Probanden ausgefüllt wurde, diente zur Identifizierung der nicht direkt messbaren Faktoren.

Ergebnisse: Die Auswertungen zeigten, dass mittels der herkömmlichen Monitordarstellung eine kürzere Durchführungszeit und ein intensiverer Lernerfolg erzielt wurde im Vergleich zu der Darstellung mit einer einfachen Videobrille. Die Resultate des Fragebogens unterstützen die aus dem Versuch ausgewerteten Ergebnisse. Oftmals wurde die Videobrille als unkomfortabel wahrgenommen und die Bilddarstellung dieser Methode für den medizinischen Einsatz als eher ungeeignet beurteilt.

Schlussfolgerung: Videobrillen stellen in der minimal-invasiven Chirurgie eine Alternative zur herkömmlichen Visualisierung über einen Monitor da. Die Untersuchung mit einer einfachen Videobrille ergab in unserem Modellversuch messbare Vorteile für den Monitor sowie einen subjektiv teilweise negativen Eindruck bei Einsatz der Brille. Durch technische Weiterentwicklungen (drahtlose Bildübertragung, bessere Auflösung, Einstellbarkeit für Brillenträger) ist eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse vorstellbar.