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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Stellenwert der Computerassistierten Operationsplanung in der Leberchirurgie

Meeting Abstract

  • Gregor Alexander Stavrou - Asklepios Klinik Hamburg-Barmbek, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg
  • Human Honarpisheh - Asklepios Klinik Hamburg-Barmbek, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg
  • Heinz-Otto Peitgen - Fraunhofer MeVis, Institut für Bildgestützte Medizin, Bremen
  • Karl Juergen Oldhafer - Asklepios Klinik Hamburg-Barmbek, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch692

doi: 10.3205/13dgch692, urn:nbn:de:0183-13dgch6921

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Stavrou et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Hat die computerassistierte Operationsplanung einen Einfluss auf die Hepatobiliäre Chirurgie?

Material und Methoden: Patienten, bei denen eine erweiterte Leberresektion bzw eine wiederholte Leberresektion geplant war, erhielten ein triphasisches Dünnschicht 2D CT und eine 3D Aufarbeitung mit computer assistierter Operationsplanung (CAS) mit der HepaVision © Software (Fraunhofer-MeVis, Bremen). Die 2D Bilder wurden auf Resektabilität hin evaluiert und dann mit dem 3D Plan verglichen.

Ergebnisse: Von 2005 bis 2007 wurden 137 Patienten wegen Leberläsionen zur OP vorgestellt, eine Leberresektion erfolgte bei 108 Patienten. In 34 Fällen wurde bei ausgedehntem Tumorleiden oder kritischer Tumorlage zusätzlich die MeVis-Analyse durchgeführt (m =20, f = 14, xAlter 64y) - 24 Patienten hatten Lebermetastasen, 10 primäre Lebertumoren. 24 Patienten konnten operiert werden (Segmentektomie (n=13), Hemihepatektomie(n=4), erweiterte Hemihepatektomie (n=6), Mesohepatektomie (n=1). In 3 Fällen (8.8%) änderte sich die Resektionsstrategie nach der CAS (Mesohepatektomie→ inoperabel (n=1), inoperabel → erweiterte Hemihepatektomie rechts (n=1)/ Mesohepatektomie (n=1). Diese Tumoren waren in den medialen Segmenten (n=2) und dem rechten Leberlappen lokalisiert (n=1). In 2 Fällen konnte der Plan nicht umgesetzt werden (Hemihepatektomie rechts → erweiterte Hemihepatektomie rechts (n=1), Hemihepatektomie rechts → Anteriore Segmentektomie (n=1)). Diese Tumoren waren in den anterioren Segmenten lokalisiert. Kein Patient erlitt ein postoperativen Leberversagen.

Schlussfolgerung: CAS erweiterte die Resektabilität und verbesserte die Sicherheit während der Operation bei komplexen Eingriffen. Es zeigte sich ein Vorteil der CAS insbesondere bei erweiterten Leberresektionen, v.a. bei Tumoren in den medialen bzw. anterioren Segmenten. Die funktionelle Volumetrie der CAS erlaubt eine gute Aussage über das Restlebervolumen, was sich auf die Resektionsstrategie bei Tumoren im Bereich kritischer vaskulärer Strukturen auswirkt. Bei Rezidiv-Resektionen ist die CAS wegen der meist stark veränderten vaskulären Anatomie sehr hilfreich.