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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Der Hypoxie-induzierbare Faktor-1a (HIF-1a) als Indikator für das Ansprechen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie beim Rektumkarzinom

Meeting Abstract

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  • Luu Le - Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Poliklinik I, Berlin
  • Heinz-J. Buhr - Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Poliklinik I, Berlin
  • Jörn Gröne - Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Poliklinik I, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch661

doi: 10.3205/13dgch661, urn:nbn:de:0183-13dgch6619

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Le et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Hypoxie-induzierbare Faktor-1 (HIF-1) reguliert als Transkriptionsfaktor über die pO2-abhängige Expression seiner Untereinheit HIF-1a verschiedene Hypoxie-induzierbare Gene. Die Überexpression von HIF-1a korreliert mit einem schlechten Ansprechen auf eine Radiotherapie. In mehren Tumorentitäten und beim fortgeschritten Rektumkarzinom wurde HIF-1a als ein unabhängiger adverser Faktor für die Prognose beschrieben.

Ziel der vorliegenden Arbeit war, den Zusammenhang zwischen der Expression von HIF-1a und dem Ansprechen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie (RCT) beim Rektumkarzinom zu untersuchen.

Material und Methoden: 20 Patienten mit einem Rektumkarzinom nach neoadjuvanter RCT und nachfolgender Resektion wurden entsprechend dem klinischen Ansprechen auf die Vorbehandlung in zwei Gruppen aufgeteilt (Gruppe 1 mit gutem Ansprechen und Gruppe 2 mit schlechtem Ansprechen). Die Patienten der Gruppe 1 (n=10) zeigten im Vergleich zum Ausgangsbefund ein Downstaging im histologischen Präparat (4 x uT4-ypT2, 1 x uT4-ypT3, 4 x uT3-ypT0, 1 x uT2-ypT0). Patienten der Gruppe 2 (n=10) zeigten ein unverändertes Tumorstadium nach RCT (uT3-ypT3). Die Expression von HIF-1a in Paraffin-fixierten Tumorgewebe wurde mittels Immunhistochemie (polyklonaler Maus anti HIF-1a Antikörper, Novus Biologicals) untersucht.

Ergebnisse: In 8 Patienten der Gruppe 2 und in 3 Patienten der Gruppe 1 zeigte sich eine stärkere Expression von HIF-1a. Die Expression von HIF-1a unterscheidet sich bezüglich Intensität und die kompartimenteller Verteilung zwischen den beiden Gruppen (p < 0.05). Die Expression von HIF-1a der Gruppe 2 war stärker und gleichmäßiger im Tumorrestgewebe im Vergleich zur Gruppe 1. Die Expression von HIF-1a der Gruppe 1 lag vorwiegend an der Randzone des Tumorrests (3 Patienten). Das weist darauf hin, dass eine endogene Expression von HIF-1a als ein adverser Faktor für das Ansprechen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie scheint.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sind ein Hinweis darauf, dass dem Hypoxie-induzierbaren Faktor-1a (HIF-1a) eine potentielle Rolle als Indikator für das Ansprechen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie des Rektumkarzinoms zukommt. In wie weit eine Expressionsanalyse von HIF-1a aus Biopsien vor neoadjuvanter RCT dabei helfen könnte, eine individuelle Indikation zur neoadjuvanten RCT zu stellen, muß im Rahmen einer prospektiven Untersuchung an größeren Kollektiven evaluiert werden.