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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Aortobifemorale Rekonstruktion bei pAVK in der Schwangerschaft – Ein seltenes Problem

Meeting Abstract

  • Verena A. Müller - Charité Universitätsmedizin Berlin - Charité Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin
  • Nikolaos Tsilimparis - Charité Universitätsmedizin Berlin - Charité Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin
  • Helene-Emilia Bohnert - Charité Universitätsmedizin Berlin - Charité Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin
  • Antje-Susanne Kasper - Charité Universitätsmedizin Berlin - Charité Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin
  • Irene Hinterseher - Charité Universitätsmedizin Berlin - Charité Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch658

doi: 10.3205/13dgch658, urn:nbn:de:0183-13dgch6585

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Müller et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Gefäßchirurgische Revaskularisierungseingriffe bei Schwangeren sind eine große Seltenheit und bedürfen einer genauen Risikoabwägung.

Material und Methoden: Es wurde uns eine 40jährige Patientin in der 14. Schwangerschaftswoche mit Zehennekrosen Digitus III und IV rechts vorgestellt. Es bestand eine deutliche Verminderung der Gehstrecke. Anamnestisch bestand ein ausgeprägter Niktoinabusus (40 Zigaretten pro Tag) und eine Adipositas. In der durchgeführten Bildgebung (MRA des Beckens) zeigte sich ein Verschluß der A. iliaca communis und externa links und eine hochgradige Stenose der A. iliaca communis rechts.

Aufgrund der bestehenden pAVK IV° bestand eine absolute Therapieindikation.

Nach ausführlicher interdisziplinärer Diskussion wurde die Indikation zur Anlage einer aortobifemoralen Prothese gestellt.

Ergebnisse: Die Operation erfolgte komplikationslos, die infrarenale Aorta zeigte sich erheblich arteriosklerotisch verändert. Intraoperativ erfolgte ein sonographisches Monitoring des Fötus vor und nach dem Ausklemmen der Aorta sowie am Ende der Operation. Der postoperative Verlauf war unauffällig, die Patientin wurde insgesamt 6 Tage intensivmedizinisch betreut und am 11. postoperativen Tag aus dem Krankenhaus entlassen. Die Nekrosen an den Zehen des rechten Fußes heilten komplikationslos ab.

Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft trat ein Gestationsdiabetes auf, der mit Insulin behandelt wurde Sechs Monate später wurde eine geplante Sectio durchgeführt und ein gesundes Mädchen (3415 g, 49 cm, APGAR 9/10/10) geboren.

Schlussfolgerung: Dieser ungewöhnliche Fall zeigt, dass auch in der Schwangerschaft große gefäßchirurgische Aorteneingriffe möglich sind, und bei absoluter OP-Indikation auch durchgeführt werden sollten.