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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Thorakoskopische Bergung eines interventionell eingebrachten, intrapulmonalen Fremdkörpers unter Durchleuchtung

Meeting Abstract

  • Bassam Redwan - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Volkan Kösek - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Benedetta Bedetti - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Hermann Aebert - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Kartsen Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch648

doi: 10.3205/13dgch648, urn:nbn:de:0183-13dgch6480

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Redwan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die thorakoskopische Entfernung von tiefer im Lungenparenchym liegenden Strukturen ist schwierig, wenn keine manuelle Palpation möglich ist. In einigen Fällen kann eine präoperative Markierung (Anker oder Farbstoff) an der Lungenoberfläche bei der Orientierung helfen. Die thorakoskopische Keilresektion erfolgt jedoch häufig blind und mit weitem Sicherheitsabstand.

Material und Methoden: Ein 71-jähriger Patient litt seit September 2004 an paroxysmalem Vorhofflimmern. Bei persistierendem, therapierefraktärem Befund wurde die Indikation zur elektrophysiologischen Pulmonalvenen-Isolation (interventionelle, kardiologische Ablation) gestellt. In der elektrophysiologischen Untersuchung brach jedoch bei der transseptalen Punktion das Nadelfragment der kathetergeführten TSP-Nadel ab und embolisierte in die linke Lunge. Ein Bergungsversuch des Nadelfragments während der Intervention blieb erfolglos. Eine herzchirurgische Bergung mit HLM erschien zu risikoreich. Das Fragment verrutsche sekundär und verblieb in einer Segmentarterie des linken Unterlappens.

Ergebnisse: Bei einem thorakoskopischen Eingriff in Rechtsseitenlage erfolgte zunächst über einen eingebrachten Finger eine manuelle Palpation des linken Unterlappens. Hierbei war der Fremdkörper nicht auffindbar. Mi Hilfe einer intraoperativen a-p Durchleuchtung konnte die metallische Nadel (ca. 1 cm lang) lokalisiert werden. Unter Durchleuchtung in zwei Ebenen erfolgte die Platzierung des Klammernahtgerätes mit anschließender Keilresektion des Lungensegments mit der Nadel. Auch nach Bergung des Präparates war die Nadel im Resektat kaum tastbar. Der postoperative Verlauf war unkompliziert. Der Patient konnte nach 5 Tagen beschwerdefrei nach Hause entlassen werden.

Schlussfolgerung: Der intraoperative Einsatz der Durchleuchtung zur Lokalisation eines röntgendichten Fremdkörpers in der Lunge kann hilfreich eingesetzt werden. Insbesondere eine thorakoskopische Keilresektion kann unter Durchleuchtung sicher und zielgenau durchgeführt werden.