gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Die endovaskulär versorgte, traumatische Aortenruptur hat keinen Einfluss auf das akute bzw. längerfristige Outcome polytraumatisierter Patienten

Meeting Abstract

  • Matthias Thiere - Uniklinik-Ulm, Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Bernd Mühling - Uniklinik-Ulm, Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Johannes Link - Uniklinik-Ulm, Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Karl-Heinz Orend - Uniklinik-Ulm, Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Christoph Riepl - Uniklinik-Ulm, Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch639

doi: 10.3205/13dgch639, urn:nbn:de:0183-13dgch6393

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Thiere et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Beurteilung des Akut- und Langzeitoutcome endovaskulär versorgter, traumatischer Aortenrupturen bei polytraumatisierten Patienten.

Material und Methoden: Retrospektive Auswertung einer prospektiven Datenbank des Ulmer Patientenguts mit endovaskulär versorgten, traumatischen Aortenrupturen (loco typico) von 1999 bis heute hinsichtlich Mortalität und Morbidität. In diesem Zeitraum wurden 56 Patienten endovaskulär versorgt, 49 Patienten sind bis heute in der Nachbeobachtung.

Ergebnisse: Von 1999 bis heute wurden 56 Patienten mit traumatischer Aortenruptur endovaskulär mit Stentgraft versorgt. Keiner der Patientien (n=56) verstarb während des Krankenhausaufenthaltes an den Folgen der Aortenruptur. 4 Patienten verstarben jedoch an anderen Polytrauma-Verletzungen. Akut-Komplikationen der endovaskulären Versorgung traten bei 6 Patienten auf. In 4 Fällen (unzureichende Überdeckung) konnte die Problematik in gleicher Sitzung endovaskulär behoben werden (2. Stentgraft), einmal (Stentkollaps, verzögert) wurde im Intervall endovaskulär revidiert. Einmalig wurde bei Typ-I Endoleak offen konvertiert. Im Beobachtungszeitraum bis heute verstarb kein Patient (n=49) an den Folgen der Aortenruptur bzw. deren endovaskulären Versorgung. Einmalig musste aufgrund des jugendlichen Alters (13j, 2001) zum Zeitpunkt des Aortentraumas die Endoprothese (16 mm ¢) aufgrund einer relativen Stenose bei Körpergrößenzunahme offen konvertiert werden(2010). Aufgrund einer notwendigen „Überstentung“ der A. subclavia (n=37) wurde bei einem Patienten im Verlauf die A. subclavia transponiert. 2 Patienten bemerken eine tolerable Leistungsminderung des linken Armes. Eine persistierende Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) resultiert in 6 Fällen aus orthopädischen Schädigungen, in 6 Fällen aus neurologischen Schädigungen, in 3 Fällen aus abdomino-thorakalen Schädigungen und in einem Fall aufgrund des Schädel-Hirn-Traumas. Bei keinem Patienten resultiert eine MdE aufgrund der Aortenverletzung.

Schlussfolgerung: Die endovaskulär versorgte, traumatische Aortenruptur beeinflußt nicht das Outcome polytraumatisierter Patienten