gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Angst und Depression bei Mitralklappenpatienten: perioperativ und 6 Monate postoperativ

Meeting Abstract

  • Bernhard Korbmacher - Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie, Duesseldorf
  • Katrin Botzet - Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie, Duesseldorf
  • Hannan Dalyanoglu - Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie, Duesseldorf
  • Jochen D. Schipke - Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie, Duesseldorf
  • Matthias Franz - Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie, Duesseldorf
  • Artur Lichtenberg - Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie, Duesseldorf
  • Ralf Schäfer - Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie, Duesseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch638

doi: 10.3205/13dgch638, urn:nbn:de:0183-13dgch6386

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Korbmacher et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Eine vorhergehende Studie zeigte eine innige Interaktion zwischen Angst und Depression und dem Verlauf aortokoronarer Bypass-Patienten. Um kardiochirurgische Patienten mit einer zugrundeliegenden arteriosklerotischen Erkrankung mit Mitralklappenpatienten zu vergleichen, wurde bei diesen Patienten Angst und Depression gemessen, um die Notwendigkeit zukünftiger prä- und postoperativer psychotherapeutischer Interventionen zu eruieren.

Material und Methoden: Von 5/2011 bis 8/2012 wurden 37 konsecutive Patienten (45 bis 81 Jahre; 42% weiblich) von derselben Person 1 oder 2 Tage vor und 6 oder 8 Tage früh-postoperativ mittels der deutschen Version des 'Hospital Anxiety and Depression Scale' interviewt. 6 Monate postoperative füllten die Patienten den Fragebogen ein drittes Mal aus.

Ergebnisse: 33,3% (Standard:19,8%) der Patienten wiesen präoperativ erhöhte Angstscores (AS ≥ 8) auf. Früh-postoperativ und 6 Monate postoperativ war der Prozentsatz normalisiert (16,7%).

Präoperativ zeigten 13,3% (Standard: 3,2%) erhöhte Depressions-Scores (DS ≥ 8), frühpostoperativ 16,7 %; 6 Monate post-operativ war der Prozentsatz normalisiert (3,3%).

87% wurden minimal-invasiv (MIC) und 13% via Sternotomie operiert. Präoperativ lag bei MIC-Patienten ein AS von 5,4, bei Sternotomie-Patienten von 9,3 vor. Auch DS war zu allen 3 Messzeitpunkten bei MICs niedriger als bei Sternotomie-Patienten.

Schwere Komplikationen traten bei 7 Patienten auf: alle hatten einen AS < 8 präoperativ und einen DS < 8 zu allen 3 Messzeitpunkten. Bei 29% dieser Patienten war AS ≥ 8 früh-postoperativ.

Schlussfolgerung:

1.
Die präoperativ erhöhten Angst- und Depressions-Scores normalisierten sich 6 Monate postoperativ; eine präoperative Intervention zur Angstreduktion wäre also indiziert.
2.
Die niedrigeren AS und DS scheinen die minimal invasive Chirurgie zu favorisieren.
3.
Patienten mit Komplikationen wiesen weder bemerkenswerte AS noch DS prä- und spat-postoperativ auf.
4.
In der untersuchten Kohorte von Mitralklappenpatienten zeigten sich keine Hinweise auf eine zugrunde liegende psychische Störung als Ko-Morbidität.