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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Veränderungen des Erregerspektrums und Letalität bei der operativen Therapie des Lungenabszesses

Meeting Abstract

  • Martin Hoffmann - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie/Thoraxchirurgie, Lübeck
  • Stefan Limmer - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie/Thoraxchirurgie, Lübeck
  • Erik Schlöricke - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie/Thoraxchirurgie, Lübeck
  • Peter Kujath - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie/Thoraxchirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch628

doi: 10.3205/13dgch628, urn:nbn:de:0183-13dgch6281

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Hoffmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung der Risikofaktoren für eine erhöhte Letalität und potentieller Veränderungen des Keimspektrums im Studienzeitraum bei Patienten mit einem operativ versorgten Lungenabszess.

Material und Methoden: Insgesamt 54 Patienten wurden in den Jahren 2002 bis 2011 aufgrund eines Lungenabszesses operativ behandelt. In allen Fällen wurden anatomische Resektionen durchgeführt.

Ergebnisse: Als Risikofaktoren für eine erhöhte Letalität konnten intravenöser Drogenabusus und septische Venenthrombose und immunsuppressive Therapie bei rheumatoider Arthritis sowie der Nachweis multiresistenter Erreger in der mikrobiologischen Untersuchung der intraoperativ entnommenen Proben nachgewiesen werden. Im Verlauf des Studienzeitraums wurde ein deutlicher shift des nachgewiesenen Keimspektrums von polymikrobiellen Infektionen hin zu Infektionen durch multiresistente Erreger (MRSA, Pseudomonas MRE, ESBL) nachgewiesen.

Schlussfolgerung: Patienten mit immunsuppressiver Therapie und Patienten mit multiplen Lungenabszessen haben ein signifikant höheres Risiko, an der Erkrankung zu versterben. Der Einsatz multipler Antibiotikavortherapien und immunsuppressiver Schemata führt zu einer Verschiebung des Erregerspektrums hin zu multiresistenten Keimen. Hierdurch ist die antibiotische Therapie deutlich erschert, da nur noch wenige Reserveantibiotika zur Verfügung stehen. Ob die Patienten letztlich an der Infektion durch multiresistente Erreger oder an der fortgeschrittenen Erkrankung bei Katabolie und Immunsuppression versterben kann nicht mit Sicherheit geklärt werden.