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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Humane (HADM) und porcine (PADM) azelluläre Matrix in der Therapie der Kapselfibrose nach Brustrekonstruktionen

Meeting Abstract

  • Detlev Hebebrand - Diakoniekrankenhaus, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Rotenburg
  • S. Rösler - Diakoniekrankenhaus, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Rotenburg
  • M. Atilla - Diakoniekrankenhaus, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Rotenburg
  • I. Bittmann - Diakoniekrankenhaus, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Rotenburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch627

doi: 10.3205/13dgch627, urn:nbn:de:0183-13dgch6273

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Hebebrand et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Kapselfibrosen sind die häufigste Komplikation nach Implantatrekonstruktion. Die Häufigkeit wird mit 15-20% angegeben. Behandlungsoptionen liegen im Wechsel des Impantates, der anatomischen Position oder der Einscheidung mit körpereigenem Gewebe. Studien der letzten 5 Jahre zeigen eine Alternative durch den Einsatz azellulärer humaner (HADM) oder porciner dermaler Matrix (PADM) auf.

Material und Methoden: An 28 Patienten in Jahren 2008-2012 setzten wir HADM oder PADM zur Behandlung von Kapselfibrosen oder Perforationen nach Implantatrekonstruktionen ein. Es wurden die Komplikationsraten in Abhängigkeit zur verwendeten Matrix und der jeweiligen Behandlungsparameter untersucht.

Ergebnisse: In 24% der Fälle lag eine präoperative Bestrahlung vor. Bei 21 Patienten wurde die porcine dermale Matrix (PADM) eingesetzt, bei 7 Patienten eine humane Matrix (HADM). Bei 9 Patienten ist eine ästhetische Rekonstruktion in der Vorgeschichte dokumentiert. Die frühe Komplikationsrate lag bei 11% und umfasste jeweils 1 Patienten mit erneuter Perforation, ein „Red Breast Syndrome“ und eine erneuter Kapselfibrose. Statistisch signifikante Unterschiede in der Anwendung von PADM und HADM konnten in dieser Untersuchung nicht nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Für ausgewählte Patientenkollektive bietet die Rekonstruktion mit azellulärer Matrix eine sinnvolle Alternative. Der Ausschluss aufwendiger Weichteilrekonstruktionen, die kleine Defektwunde nach Radiatio oder der wiederholt frustrane Implantatwechsel sind sinnvolle Indikationen. Analog zur bisherigen Studienlage zeigen sich in der frühen postoperativen Phase tolerable Komplikationsraten. Bei bestrahlten Patienten treten diese häufiger auf. Die Anwendung humaner azellulärer Matrix (HADM) unterscheidet sich derzeit klinisch noch nicht.