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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Fußsohlenrekonstruktion: Funktionelle und kosmetische Ergebnisse

Meeting Abstract

  • Victoria Struckmann - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Christoph Hirche - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Folkart Struckmann - Klinikum Worms, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Worms
  • Marcus Lehnhardt - Berufgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum
  • Adrien Daigeler - Berufgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch621

doi: 10.3205/13dgch621, urn:nbn:de:0183-13dgch6219

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Struckmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Rekonstruktion von Weichteildefekten im Belastungsbereich der Fußsohle gehört aufgrund multipler Anforderungen zu den anspruchsvolleren Aufgaben der Plastischen Chirurgie. Die funktionelle Komplexität der Fußsohle kann im Rahmen solcher Defektdeckungen kaum ersetzt werden. In dieser Studie werden funktionelle und kosmetische Ergebnisse nach Rekonstruktion von Fußsohlendefekten analysiert.

Material und Methoden: Diese retrospektive Studie schließt 21 Patienten ein, die zwischen 2001 und 2011 eine Fußsohlenrekonstruktion erhielten. Die Analyse funktioneller Ergebnisse erfolgte mittels Pedobarografie und anhand etablierter Scores, in Abhängigkeit vom gewählten Verfahren. Der SF-36 Fragebogen und ein klinikinterner Ästhetik-Fragebogen dokumentierten die Patientenzufriedenheit.

Ergebnisse: Die 6 weiblichen (28,6%) und 15 männlichen (71,4%) Studienteilnehmer erhielten Fußsohlenrekonstruktionen durch 12 freie (2 Latissimus dorsi-, 2 Gracilis, 4 ALT-, 3 Parascapular-, 2 lateralen Oberarm-Lappenplastiken) und 9 gestielte (6 Suralis-, 3 Instep Island-) Lappenplastiken. Die Gruppe der freien Lappenplastiken gab signifikant höhere Belastungsschmerzen an. Es zeigten sich keine Unterschiede in der Funktionalität zwischen den verschiedenen Lappentypen. Das Ausmaß des Shiftings war unabhängig vom gewählten Verfahren und ohne Auswirkung auf die Funktionaliät. Die Pedobarografie erbrachte den Nachweis vermehrter Druckbelastung und verlängerter Kontaktzeiten im Bereich der Lappenplastiken.

Schlussfolgerung: In der Literatur werden verschiedene Theorien zur Lappenbeschaffenheit und der Verwendung sensibler Lappenplastiken zur Rekonstruktion der belasteten Fußsohle kontrovers diskutiert. Diese Studie zeigt, dass keine Unterschiede bezüglich Ästhetik und Funktionalität zwischen den einzelnen Lappentypen und der Anwendung freier oder gestielter Techniken bestehen. Des Weiteren erscheint das Ausmaß des Shiftings nicht wesentlich für die Beurteilung der Funktionalität durch die Patienten zu sein. Die Pedobarografie eignet sich zur Verlaufskontrolle und Ulcusprophylaxe.Bisher wurde keine eindeutig überlegene Technik in der Defektdeckung der belasteten Fußsohle beschrieben. Daher sollte stets das jeweils einfachste Verfahren mit dem bestmöglichen Spendergewebe für jeden Patienten individuell ausgewählt werden.