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Operative Strategien zur Behandlung komplexer urogenitaler Fistelsysteme mit plastisch-chirurgischen Techniken
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Urogenitale Fisteln sind eine nicht zu unterschätzende Komplikation nach mutilierenden Tumorerkrankungen oder Traumen. Das gegebene Krankheitsbild ist schwer zu therapieren, da bei einer unvollständigen chirurgischen Sanierung mit Rezidiven zu rechnen ist und Bestrahlungsfolgen die Abheilung beeinträchtigen können. Diese erschwerten Umstände führen bei den betroffenen Patienten zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität und stellen den behandelnden Arzt vor große Herausforderungen.
Material und Methoden: An 30 Patienten mit vesiko-vagino-rektalen Fisteln ohne / sowie mit kutaner Beteiligung werden plastisch-chirurgische Rekonstruktionstechniken dargestellt. Das Patientengut ist zusammengesetzt aus urologischen und gynäkologischen Krankenfällen. Bei diesen Patienten bestand seit längerem ein Fistelleiden unter anderem ausgelöst durch Abszessbildung, Brachytherapie bei Zustand nach Prostatakarzinom, Melanomerkrankung und einer chirurgischen Sanierung bei Zustand nach Rektumkarzinom. Die Patienten wurden innerhalb von 6 Jahren in unserer Abteilung mittels VRAM- und Gracilis-Lappenplastik chirurgisch saniert (n=30).
Ergebnisse: In allen Fällen erfolgte eine endgültige chirurgische Versorgung ihres langjährigen Fistelleidens mittels einer durchgeführten Lappenplastik. An 30 Patienten werden die Vorgehensweise bei urogenitalen Fistelsystemen mit perioperativer Diagnostik, intraoperativem Vorgehen sowie postoperativem Management dargestellt. Des Weiteren erfolgt eine systematische Auswertung anhand der angewendeten chirurgischen Verfahren und deren anatomischen Zugangswegen, der postoperativen Komplikationen, der Anzahl der notwendigen operativen Eingriffe und der möglichen kontinenzerhaltenden Versorgungen und der benötigten OP-Zeiten. Primäre Zielkriterien sind Lebensqualität und Überleben. Diese konnten bei dem überwiegendem Teil der Patienten erreicht werden. Somit profitierten die meisten Patienten in einem hohen Maße von den durchgeführten plastisch-chirurgischen Eingriffen einhergehend mit einem dauerhaften Erhalt der Lappenplastik.
Schlussfolgerung: Plastisch-chirurgische Defektdeckungen von chronischen urogenitalen Fisteln stellen eine effiziente und effektive Behandlungsoption dar. Mit präformierten freien und gestielten Lappenplastiken können auch komplexe Fistelsysteme erfolgreich kontinenzerhaltend operiert werden. Im Vordergrund muss die Wiedererlangung der Lebensqualität stehen. Das Erreichen des jeweiligen Kontinenzziels ist am Einzelfall zu definieren. In fast allen Fällen ließen sich deutliche Verbesserungen des langen Leidensweges erzielen.