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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Serome nach Bauchwandeingriffen – Analyse der Einflussfaktoren und Entwicklung einer Scoreformel zur Vorhersage der postoperativen Seromproduktion

Meeting Abstract

  • Katrin Seidenstücker - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf
  • Lisa Maria Fischer - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf
  • Beatrix Munder - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf
  • Mazen Hagouan - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf
  • Christoph Andree - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch608

doi: 10.3205/13dgch608, urn:nbn:de:0183-13dgch6082

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Seidenstücker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seromformation nach Bauchwandeingriffen ist ein bekanntes Problem. Häufig verlängert sich der stationäre Aufenthalt, wenn die Drainagen zu viel oder zu lange fördern. Wiederholte Punktionen beim ambulant geführten Patienten beeinflussen die Patientenzufriedenheit. Ziel dieser Studie war es Einflussfaktoren zu bestimmen und zu prüfen, ob die anatomische Bauchwandbeschaffenheit Einfluss hat auf die Sekretion postoperativ.

Material und Methoden: 129 Patientinnen, die eine Brustrekonstruktion mit DIEP Lappen erhielten, wurden in die Studie mit eingeschlossen. Anhand der CT-Angiographien wurde die Bauchwandbeschaffenheit hinsichtlich der Fett- und Muskeldicke sowie Ihrer Relation zueinander ausgemessen. Patientenbezogene Komorbiditäten wie Alter, BMI, Z.n.Chemotherapie gingen ebenfalls mit in die Analyse ein. Diese Größen wurden mit der Drainagefördermenge und -liegedauer in Korrelation gesetzt.

Ergebnisse: Die Drainagemenge von Tag 1-3 betrug 40-500cc (mittel 204cc). Das Gesamtfördermenge betrug 416cc nach 7 Tagen. Signifikante Korrelationen zeigten sich zwischen Alter, BMI und dem Drainageverhalten der Patienten. Z.n. Chemotherapie hatte ebenfalls einen signifikanten Einfluss. Anhand dieser Ergebnisse entwickelten wir eine Score-formel mit einer univariablen Regressionsanalyse. Die Formel erfüllt die statistischen Gütekriterien mit einem Youdenindex von 0.36, einer Sensitivität von 71% und einer Spezifität von 69% bei einem AROC (Area under the receiver operating characteristic curve) von 73,7%. Lediglich der BMI und das Alter sind in diese Formel einzusetzen. Es exisitert je eine Variante für Patienten ohne bzw. mit Chemotherapie.

Schlussfolgerung: Mit dieser Studie konnten wir Einflussgrößen auf die postoperative Seromproduktion finden und die Datenanlyse nutzen eine Formel zu entwickeln, die das vermeintliche Drainageverhalten des individuellen Patienten vorhersagt. Somit ist es möglich, bei den Patienten mit pos. Drainageverhalten die Anzahl der Drainagen zu reduzieren und die Patienten mit neg. Drainageverhalten präoperativ darauf hinzuweisen, dass Sie eventuell das Krankenhaus mit liegender Drainage verlassen müssen.