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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Isolation, Proliferation und Transplantation von postnatalen murinen Vorläuferzellen des enterischen Nervensystems

Meeting Abstract

  • Florian Obermayr - Universitaetsklinik für Kinder und Jugendmedizin, Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tuebingen
  • Lincon Stamp - University of Melbourne, Department of Anatomy and Neuroscience, Melbourne
  • Ryo Hotta - University of Melbourne, Department of Anatomy and Neuroscience, Melbourne
  • Heike Dettmann - Universitaetsklinik für Kinder und Jugendmedizin, Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tuebingen
  • Udo Kraushaar - Naturwissentschaftliches und Medizinisches Institut, Abteilung für Elektrophysiologie, Reutlingen
  • Jörg Fuchs - Universitaetsklinik für Kinder und Jugendmedizin, Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tuebingen
  • Lothar Just - Universitaetsklinik für Kinder und Jugendmedizin, Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tuebingen
  • Heather Young - University of Melbourne, Department of Anatomy and Neuroscience, Melbourne

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch591

doi: 10.3205/13dgch591, urn:nbn:de:0183-13dgch5911

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Obermayr et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Stamm- oder Vorläuferzellen des enterischen Nervensystems (ENS) stellen eine potentielle Quelle für eine zell-basierte Therapie von kongenitalen oder erworbenen enterischen Neuropathien dar. Während fötale Vorläuferzellen des ENS bereits erfolgreich im Mausmodell transplantiert wurden, ist das Potential von postnatalen ENS-Vorläuferzellen weitgehend unklar.

Material und Methoden: Vorläuferzellen des ENS wurden aus murinem fötalem und postnatalem Darmgewebe isoliert und in vitro proliferiert. Die Zellen wurden mittels zellbiologischen, immunhistologischen und elektrophysiologischen Techniken charakterisiert. Es erfolgte die Transplantation der isolierten Zellen in das distale Kolon von Mäusen mit normalem ENS, sowie in das aganglionäre Segment von EDNRBsl/sl Mäusen. Die Fläche der Darmwand, die durch die implantierten Zellen besiedelt wurde, wurde quantifiziert.

Ergebnisse: Vorläuferzellen konnten erfolgreich aus fötalem und postnatalem murinen Darmgewebe isoliert werden. Erstmals konnte gezeigt werden, dass ENS Neurone mit charakteristischen elektrophysiologischen Eigenschaften in vitro generiert werden können. Die Implantation von fötalen, sowie von postnatalen Zellen in das distale Kolon von Mäusen mit intaktem oder defektem ENS resultiert in einer grossflächigen Besiedlung des Empfängerdarms, der Ausbildung eines ENS typischen Netzwerkes in der Region des Plexus myentericus, sowie in der Formation von Ganglion-artigen Strukturen.

Schlussfolgerung: Postnatale murine Vorläuferzellen des ENS können in vitro proliferiert werden und führen zu einer grossflächigen Besiedlung des Darmes mit ENS typischer Architektur des ausgebildeten Netzwerkes. Elektrophysiologische Studien zeigen die Funktionalität der in vitro generierten Neurone.