gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Isolierter Vena cava Tumor Thrombus als ungewöhnliches Lokalrezidiv eines klarzelligen Nierenzellkarzinoms

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Alexander Meyer - Universitätsklinikum Erlangen, Gefässchirurgie, Erlangen
  • Werner Lang - Universitätsklinikum Erlangen, Gefässchirurgie, Erlangen
  • Verena Kufer - Institut für Pathologie, Erlangen
  • Julia Schlote - Institut für Pathologie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch586

doi: 10.3205/13dgch586, urn:nbn:de:0183-13dgch5865

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Meyer et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Ein Isolierter Vena cava Tumor Thrombus nach Tumornephrektomie ohne Fernmetastasierung zum Diagnosezeitpunkt stellt eine außergewöhnlich seltene Form des Lokalrezidivs dar, mit nur wenigen in der Literatur beschriebenen Fällen. Pathogenetisch werden versprengte Tumorzellen in der Cavawand vermutet. In diesem ausgewählten Patientengut kann durch radikale Cavaresektion ein R0-Status mit potentieller Heilung erreicht werden.

Material und Methoden: Bei einer 58-jährigen Patientin erfolgte auf Grund eines mässig differenzierten klarzelligen Nierenzellkarzinoms (NCC) (pT3b G2 V1 L1, R0, UICC IIIa) eine Nephrektomie mit nachfolgender adjuvanter Chemotherapie mit Sunitimib. In einer Routine Follow Up CT-Untersuchung 3 Jahre postoperativ zeigte sich schließlich eine 3cm durchmessende, wandadhärente intracavale Thrombusformation, ausgehend von der Nierenvenenabsetzungsstelle mit dringendem Tumorverdacht. Nachdem die weitere Diagnostik (PET-CT) kein Hinweis auf eine Fernmetastasierung ergab, wurde die Indikation zur operativen Exploration und Resektion gestellt.

Ergebnisse: Über quere Oberbauchlaparotomie wurde die inferiore Vena Cava nach Dissektion der periaortalen Lymphknoten präpariert, suprarenal abgeklemmt und das betroffene Gefässsegment inklusive der flottierenden Tumorthrombusmasse reseziert. Der intraoperative Schnellschnitt bestätigte die Verdachtsdiagnose eines NCC-Lokalrezidivs bei tumorfreien Resektionsrändern. Die Wiederherstellung der Gefässkontinuität erfolgte über die Einnaht einer End-zu-End-anastomosierten 20mm PTFE-Prothese. Histologisch zeigte sich ein 2,6cm durchmessender Tumorthrombus mit Invasion der Cavawand; sämtliche entfernten Lymphknoten waren tumorfrei.

Schlussfolgerung: Stadiengerechte, engmaschige Follow-up Untersuchungen nach Tumornephrektomie mit Schnittbilddiagnostik sind essentiell, um Lokalrezidive vor dem Auftreten von Fernmetastasen zu erkennen. Die chirurgische Resektion bietet hierbei die Möglichkeit der Heilung, sofern ein R0-Status erreicht werden kann. Aufgrund des Pathomechanismus ist eine reine Thrombektomie der Vena Cava in diesen Fällen nicht ausreichend und birgt das Risiko eines erneuten Rezidivs.