Artikel
Carbonisierte ePTFE-Shuntprothesen mit und ohne Patch-Design- Ergebnisse einer prospektiv-randomisierten Multicenterstudie (DIVA)
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Offenheit angelegter Prothesenshunts wird überwiegend von den Umbauprozessen im Bereich der venösen Anastomose bestimmt, da die Arterialisierung des Blutflusses in der Vene zu einer unphysiologischen endothelialen Schubspannung mit konsekutiver Intimahyperplasie und Stenosenbildung führt. Inwieweit Patch-Prothesen aufgrund differenter Compliance im venösen Anastomosenbereich andere Offenheitsraten als konventionelle Prothesen zeigen, sollte in der Patientenanwendung untersucht werden (DIVA-Studie).
Material und Methoden: Die Studie war prospektiv, randomisiert, multizentrisch und nicht doppelblind angelegt. Definierte Ein- und Ausschlußkriterien, die zugelassenen ePTFE-Prothesen (6mm/7mm; konventionelles vs. Patch-Design) sowie die Anlageformen des Shunts waren vorgegeben. Der Beobachtungszeitraum betrug 24 Monate. Endpunkte waren die kumulative Offenheitsrate der implantierten Prothesen bei sicherer Anwendung.
Ergebnisse: Es liegen valide Ergebnisse von 359 Patienten aus 19 Studienzentren vor. Beide Behandlungsarme zeigen keinen Unterschied bezüglich Demographie, Nierenpathologie oder Dialysemodus. Die intra- und periop. Komplikationsrate ist gleichverteilt. Die primäre Offenheit der Patch-Prothese (PP) liegt bei 54,1% vs. 48,9% der Standardprothese (SP) (p=0,348), die sekundäre Offenheit bei 70,7% vs. 63,1% (p:0,117). 28 Patienten verstarben (PP: 16; SP:12). Es erfolgten 83 Revisionsoperationen (PP: 44; SP: 39). Bei primärem wie sekundärem Verschlußereignis waren Prothesenverlängerungen nach PP-Shunt signifikant geringer notwendig (PP: 29,4% bzw. 33,3% vs. SP: 70,6% bzw. 66,7%). 7mm-Prothesen zeigten in beiden Gruppen höhere Offenheitsraten, bei PP-Shunts war die Überlegenheit hochsignifikant (p=0,006).
Schlussfolgerung: Die Patch-Prothese scheint eine geringere Stenosenausbildung im venösen Anastomosenbereich zu erzielen. Die kumulative Offenheitsrate ist in Tendenz höher, eine Signifikanz wird jedoch nicht erreicht. 7mm-Prothesen sind 6mm-Prothesen in der Offenheit überlegen, dies ist bei Patch-Prothesenshunts besonders evident.