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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Braucht es den Bruchlückenverschluss bei der laparoskopische IPOM-Versorgung?

Meeting Abstract

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  • Ralf Wilke - Luisenhospital Aachen, Chirurgische Klinik, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch582

doi: 10.3205/13dgch582, urn:nbn:de:0183-13dgch5820

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Wilke.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopische intraperitoneale Onlay-Mesh (IPOM)-Technik zur Reparation von Narben- und Bauchwandhernien hat sich als etablierter Standard gefestigt und ist in der heutigen Hernienchirurgie nicht mehr wegzudenken. Der Vorteil der IPOM-Technik ist die unkomplizierte Platzierung von Netzen als Bridgeing, ohne die Bruchlücke zu verschließen. Nicht selten jedoch klagen die Patienten weiter über eine Instabilität der Bauchdecken wie vor der Operation. Abhilfe könnte ein standardisierter Bruchlückenschluss mit abschließender Netzaugmentation sein.

Material und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung wurden von Januar 2011 bis August 2012 256 Pat. mit einer ventralen Bauchwand- oder Narbenhernie laparoskopisch in IPOM-Technik versorgt. Ein Bruchpfortenverschluss wurde in 179 Fällen in extrakorporaler Knotentechnik durchgeführt, in 77 Fällen erfolgte kein Bruchlückenverschluss. Die alleinige Netzfixation (PHYSIOMESH™) wurde mit resorbierbaren Tacks (Sorbafix und Securestrap™) in double crown Technik durchgeführt. Nachbeobachtungszeitraum waren 30 Tage bis 17 Monate.

Ergebnisse: 53 Pat. mit Narbenhernien (NrH), 71 Pat. mit ventraler Bauchwandhernie (VH) und 132 Pat. mit Nabelhernien (NbH) wurden operiert. Der Durchmesser der Hernien betrug 2 bis 12 cm (im mittel 4,2cm). Die Indikation zum Bruchlückenverschluss erfolgte nach persönlicher Präferenz des Operateurs. Bei 179 Pat. (davon 33 NrH, 50 VH und 96 NbH) wurde die Bruchlückenpforte mit Ethibondnähten™ verschlossen und das Mesh als Augmentation angebracht. Bei allen erfolgte zuvor die Abtragung des Bruchsackes. Bevorzugtes Mesh war in 94 Fällen ein 15x15cm, in 31 Fällen ein 15x20cm und in 12 Fällen ein 20x30cm PHYSIOMESH™. Bei 77 Pat. (davon 20 NrH, 21 VH und 36 NbH) erfolgte keine Naht. Bevorzugtes Mesh war in 40 Fällen ein 15x15cm, in 19 Fällen ein 15x20cm und in 18 Fällen ein 20x30cm PHYSIOMESH™. Tabelle 1 [Tab. 1], Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Reparation von Narben- und Bauchwandhernien in IPOM-Technik ist ein etabliertes Verfahren mit exzellenten Ergebnissen bezüglich Wundkomplikationen und Rezidivrate. Hierbei weist der Bruchlückenverschluss klare Vorteile auf. Neben einer geringen Serom und Rezidivrate konnte eine bessere Zufriedenheit mit dem postoperativen Ergebnis und dem Schmerzverlauf dokumentiert werden. Weiter waren die verwendeten Implantate im Schnitt deutlich kleiner und Tackssparender als bei dem alterierenden Bridgeingverfahren.