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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Hyperthermie und Chemotherapie: Effektiv nach radikaler Resektion abdomineller und retroperitonealer Sarkome?

Meeting Abstract

  • Martin Angele - Chirurgische Klinik, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Chirurgische Klinik, München
  • Christiane Bruns - Klinikum Grosshadern, Ludwig-Maximilians Universität, Chirurgische Klinik, München
  • Peter Hohenberger - Universitätsklinik Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim
  • Rüdiger Laubender - Ludwig-Maximilians Universität, IBE, München
  • Lars Lindner - Klinikum Grosshadern, Ludwig-Maximilians Universität, Medizinische Klinik III, München
  • Rolf Issels - Klinikum Grosshadern, Ludwig-Maximilians Universität, Medizinische Klinik III, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch580

doi: 10.3205/13dgch580, urn:nbn:de:0183-13dgch5809

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Angele et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Vielzahl von Studien zeigt, dass eine systematische radikale chirurgische Therapie retroperitonealer Sarkome mit einem Überlebensvorteil verbunden ist. Im Rahmen der EORTC 62961 Phase-III-Studie konnte ein signifikanter Nutzen der Hyperthermie gegenüber einer alleinigen Chemotherapie in der Behandlung von Hochrisikosarkomen (≥ 5cm, FNCLCC Grad 2/3) mit retroperitonealer und abdomineller Lokalisation nachgewiesen werden. Es ist jedoch unklar, ob Hyperthermie (RHT) in Kombination mit Chemotherapie auch bei radikal operierten abdominellen Sarkomen zur Verbesserung des Überlebens beiträgt.

Material und Methoden: Hierfür erfolgte eine Subgruppenanalyse der prospektiv-randomisierten EORTC 62961-Studie. Ausgewählt wurden Patienten (medianes Alter 52 Jahre, 18-70), bei denen makroskopisch eine komplette Tumorresektion (R0, R1) (N=149, 77% der abdominellen Sarkome) undifferenzierter abdomineller und retroperitonealer Sarkome (mediane Größe 12 cm, G2 49%, G3 51%) durchgeführt wurde. 76 Patienten erhielten EIA (Etoposid 250 mg/m2, Ifosfamid 6 g/m2, Doxorubicin 50 mg/m2) + RHT vs. 73 Patienten die nur mit EIA behandelt wurden. Erhoben wurde das lokale progressionsfreie und das krankheitsfreie Überleben.

Ergebnisse: Tabelle 1 [Tab. 1].

Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigen die Daten, dass auch bei Patienten mit makroskopisch radikaler Resektion (R0, R1) abdomineller und retroperitonealer Sarkome ein signifikanter Vorteil bei der lokalen Tumorkontrolle durch Hyperthermie und Chemotherapie im Vergleich zu einer alleinigen Chemotherapie zu erzielen ist. Diese Daten verdeutlichen den Stellenwert der regionalen Hyperthermie und Chemotherapie als Eckfeiler einer multimodalen Therapie neben der radikalen chirurgischen Resektion.