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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Nd:YAG LASER-Behandlung eruptiver Angiome

Meeting Abstract

  • Michael Adam - Evangelische Elisabeth Klinik Berlin, Lasermedizin, Berlin
  • Peter Urban - Evangelische Elisabeth Klinik Berlin, Lasermedizin, Berlin
  • Franziska Scheidt - Evangelische Elisabeth Klinik Berlin, Lasermedizin, Berlin
  • Carsten Philipp - Evangelische Elisabeth Klinik Berlin, Lasermedizin, Berlin
  • Hans-Peter Berlien - Evangelische Elisabeth Klinik Berlin, Lasermedizin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch570

doi: 10.3205/13dgch570, urn:nbn:de:0183-13dgch5709

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Adam et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eruptive Angiome sind eine spezielle Entität innerhalb der Gruppe kapillärer Angiome, aufgrund des Befundes einer leukozytären Infiltration früher auch als Granuloma pyogenicum/pediculatum bezeichnet.

Aufgrund der unterschiedlichen Wachstumsform, des differenten Erscheinungsbildes, insbesondere aber der unterschiedlichen therapeutischen Konsequenzen, ist die Differenzierung von infantilen Hämangiomen entscheidend.

Eruptive Angiome entwickeln sich häufig im Gesichtsbereich, als oft gestielte, rasch wachsende Tumore der Haut, mit vulnerabler Oberfläche und konsekutiv häufigen Blutungskomplikationen.

Nach konventioneller chirurgischer Entfernung kann es zu Rezidiven kommen, bisweilen sogar zum Aufschießen neuer Befunde in der direkten Umgebung. Alternativ vorgeschlagene Methoden, wie z.B. die Fadenabschnürung weisen inakzeptable Komplikationsraten auf. Daher führen wir die Entfernung mittels Nd:YAG Lasers durch.

Material und Methoden: Seit Bestehen der Abteilung haben wir Befunde bei 288 Patienten entfernt, wir fanden dabei eine relative Häufung im 1. bis 2. Lebensjahr sowie einen Häufungsgipfel im 6. bis 13. Lebensjahr mit Maximum im 7. Lebensjahr. Zum Zeitpunkt der Behandlung lag der Durchmesser der Angiome zumeist bei 5-10 mm, in >40% wurden vorherige Blutungskomplikationen beschrieben.

Abhängig von der Größe der Befunde sowie dem Grad der präoperativ mittels FKDS bestimmten Vaskularisierungsgrad erfolgte die Behandlung, befundadaptiert bei unterschiedlichen Laserleistungen, mittels gepulster, getakteter oder continous wave in situ Koagulation. Größere und insbesondere gestielte Befunde wurden mittels tangentialer bare fibre Koagulation abgesetzt.

Ergebnisse: Lediglich in der Anfangsphase unserer Behandlungsserie kam es unter niedrigen Behandlungsparametern zu vereinzelten Rezidiven, in den letzten 15 Jahren beträgt die Rezidivquote 0%. In keinem Fall traten postoperative Blutungs- oder Entzündungskomplikationen auf. Das kosmetische Resultat, gerade in sensiblen Lokalisationen des Gesichts (Augenlider, Lippen) konnte als durchweg gut bis ausgezeichnet eingestuft werden.

Schlussfolgerung: Die Nd:YAG Laser-Behandlung eruptiver Angiome stellt eine ausgesprochen nebenwirkungsarme und erfolgreiche Behandlungsmethode dar und sollte daher als erste Behandlungsoption eingesetzt werden.