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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Dorsale versus ventrale Otoplastik: Die Wahl des korrekten Zugangs

Meeting Abstract

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  • Zeynep Altayli - Frankfurter Diakonie Kliniken, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt
  • Bianca Baican - Frankfurter Diakonie Kliniken, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt
  • Klaus Exner - Frankfurter Diakonie Kliniken, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch566

doi: 10.3205/13dgch566, urn:nbn:de:0183-13dgch5663

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Altayli et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Häufige Ursachen prominenter Ohren sind Conchenhyperplasie und Anthelixdysplasie. Die unterentwickelte Anthelixfalte führt zum Abstehen der oberen Hälfte. Die Conchenhyperplasie wird durch eine tiefe Concha und einen großen Conchen / Mastoidwinkel hervorgerufen. Die Indikation für die korrekte OP Technik/Zugang ist maßgebend für das Ergebnis. Seit 30 Jahren Führen wir am Markus Krankenhaus die beiden Operationstechniken durch.

Material und Methoden: Die Wahl des operativen Zugangs ist abhängig mehreren Faktoren. Liegt eine Anthelixfalte vor, ist sie gering ausgeprägt ist oder fehlt sie komplett. Auskunft über die Beschaffenheit des Knorpels zeigt uns die Formbarkeit der Anthelixfalte durch leichten Druck auf die Helix. Der Conchen/Mastoidwinkel und Conchentiefe gibt Auskunft über das Vorliegen der Conchenhyperplasie.

Die Wahl der Operationstechnik, dorsal versus ventral, entscheiden wir anhand der Fehlbildung. Besteht eine Conchenhyperplasie operieren wir die Ohren über einen dorsalen Zugang mit Resektion einer Haut- und Knorpelspindel, Anlegen des Ohres mit Hilfe einer Conchenmastoidnaht und Interposition eines Bindegewebsläppchens. Fehlt die Anthelixfalte operieren wir über einen ventralen Zugang mit Schwächen der Anthelix durch Schleifen, so dass die neue Falte durch Matratzennähte gebildet werden kann.

Ergebnisse: Wir führen im Zeitraum von 1/2007-12/2011 335 Otoplastiken durch. Davon 243 von ventral und 92 von dorsal. In einem Nachbobachtungszeitraum von 6 Monaten fanden sich bei der Otoplastik von ventral 7 Hämatome, 3 Rezidive, 5 Infekte, 8 tastbare Knorpelnähte. Bei dorsalen Otoplastik fanden sich 2 Hämatome, kein Infekt, kein Rezidiv, keine tastbaren Knorpelnähte. Bei der Otoplastik von dorsal erfolgte bei 14 Ohren eine zusätzliche Naht des Crus superior. In allen Fällen konnte das Ohr zur Zufriedenheit des Patienten angelegt werden.

Schlussfolgerung: Zur Korrektur abstehender Ohren existiert eine Vielzahl an unterschiedlichen Operationstechniken. Im Markuskrankenhaus führen wir seit 1985 zwei Operationsmethoden durch. Die Otoplastik über einen ventralen Zugang zur Korrektur der Anthelixfalte und über einen dorsalen Zugang zur Korrektur der Conchenhyperplasie. Hervorzuheben ist, dass die Fehlbildung Anthelixdysplasie oder Conchenhyperplasie den operativen Zugang bestimmt. Mit der Wahl des korrekten Zugangs kann eine optimale der vorliegenden Fehlbildung angepasste Operation erreicht werden.