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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Pelvines Neuromonitoring – Eine Entscheidungsgrundlage zur individualisierten Sekundärprävention von Erektionsstörung?

Meeting Abstract

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  • Daniel Kauff - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Mainz
  • Rika Bettzieche - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Mainz
  • Hauke Lang - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Mainz
  • Werner Kneist - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch558

doi: 10.3205/13dgch558, urn:nbn:de:0183-13dgch5580

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Kauff et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Erektionsstörungen nach Rektumchirurgie sind häufig und stehen im Zusammenhang mit der intraoperativen Schädigung autonomer Beckennerven. Studien haben gezeigt, daß die Einnahme von Sildenafil die postoperativ eingeschränkte sexuelle Funktion verbessert (Tertiärprävention). Ziel der Studie war es zu Überprüfen, ob sich das intraoperative Neuromonitoring (IONM) zur Vorhersage postoperativ neuaufgetretener Erektionsstörungen eignet. Dies könnte die frühzeitige Indikationstellung zur effektiven urologischen Behandlung ermöglichen (Sekundärprävention).

Material und Methoden: Eine konsekutive Serie von Patienten mit Rektumkarzinom und IONM-kontrollierter tiefer anteriorer Rektumresektion wurde prospektiv untersucht. IONM wurde unter elektrischer Stimulation der Nervi pelvici splanchnici und simultaner Elektromyoraphie (EMG) des M. sphincter ani internus (SAI) und Blasenmanometrie durchgeführt. Die sexuelle Funktion wurde mittels validierter Fragebögen erhoben. Funktionsergebnisse bei präoperativ sexuell aktiven Patienten wurden bewertet.

Ergebnisse: Von 44 untersuchten Patienten, wurden 14 präoperativ sexuell aktive Männer identifiziert. Neuaufgetretene Erektionsstörungen wurden bei 9 von 14 Patienten nachgewiesen. Der Grad der Übereinstimmung für IONM mit EMG des SAI oder IONM mit Blasenmanometrie und Erektionsstörung war jeweils für beide Meßmethoden moderat (к = 429 und к = 0.588), wohingegen die Kombination zu einer guten Übereinstimmung führte (к = 0.689). IONM mit simultanem EMG des SAI und Blasenmanometrie hatte eine Sensitivität von 89%, eine Spezifität von 80% bei einer Treffsicherheit von 86%.

Schlussfolgerung: EMG- und Manometrie-basiertes IONM ist zur Vorhersage männlicher sexueller Funktionsstörungen geeignet und könnte zur Einleitung urologischer Therapie im Sinne der Sekundärprävention von Erektionsstörungen genutzt werden.