gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Laparoskopische Operationen mit einer winkelbaren Optik – 4 Jahre Erfahrung mit dem EndoCAMeleon

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Thomas Carus - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Allgemeine-, Viszerale- und Unfallchirurgie, Bremen
  • Andreas Emmert - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Allgemeine-, Viszerale- und Unfallchirurgie, Bremen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch554

doi: 10.3205/13dgch554, urn:nbn:de:0183-13dgch5542

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Carus et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Visualisierung des Operationsgebietes ist bei der laparoskopischen Chirurgie durch die Verwendung von starren Optiken eingeschränkt. Der Einsatz einer speziellen Optik (EndoCAMeleon) mit einer schwenkbaren Linse verschafft dem Chirurgen neue laparoskopische Perspektiven und Möglichkeiten.

Material und Methoden: Seit Oktober 2008 setzen wir routinemäßig das EndoCAMeleon ein, dessen Frontlinse um bis zu 120° winkelbar ist. Der Winkel lässt sich über einen Drehrring stufenlos einstellen. Diese Spezialoptik wurde bisher bei über 800 laparoskopischen Operationen eingesetzt, 172 dieser Operationen wurden in Eintrokar-Technik (SILS) durchgeführt. Die laparoskopischen Operationen verteilten sich auf 86 Fundoplicationes, 12 Implantationen von verstellbaren Magenbändern, 32 gastric sleeve Resektionen, 18 Magenresektionen, 14 Adhäsiolysen, 2 Pankreaslinksresektionen, 358 Cholecystektomien und über 250 kolorektale Resektionen.

Ergebnisse: Nach kurzer Eingewöhnung konnte die EndoCAMeleon Optik problemlos sowohl bei sehr erfahrenen Operateuren (> 1000 laparoskopische Eingriffe) als auch bei Chirurgen in der Ausbildung (< 100 laparoskopische Eingriffe) eingesetzt werden. Vor allem im Bereich des Hiatus und im kleinen Becken sowie bei anatomisch schwierigen Situationen (z.B. ausgedehnte Verwachsungen, fortgeschrittene Entzündung, große Tumoren) zeigten sich deutliche Vorteile gegenüber einer starren Optik. Ein Umsetzen der Optik bzw. das zusätzliche Einbringen von Optiktrokaren ist bei der EndoCAMeleon Optik in der Regel nicht notwendig. Bei unkomplizierten Fällen kann die Optik wie gewohnt mit 0° oder 30° Blickwinkel verwendet werden.

Schlussfolgerung: Der Einsatz der EndoCAMeleon Optik verschafft dem laparoskopischen Chirurgen in schwierigen Situationen im Vergleich zur starren Optik einen deutlichen Informationsgewinn und ist v.a. bei single port-Operationen von großem Nutzen. Eine Ausweitung des laparoskopischen Spektrums und eine Verringerung der Konversionsrate sind durch die Spezialoptik vorstellbar.