gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Vergleich unterschiedlicher Techniken der Viszerosynthese – eine funktionelle und morphometrische Studie am Schweinekolon

Meeting Abstract

  • Ralf Bahde - Universitätsklinikum Münster, Abteilung für chirurgische Forschung, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Sandra Stöppeler - Universitätsklinikum Münster, Abteilung für chirurgische Forschung, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Jens Peter Hölzen - Universitätsklinikum Münster, Abteilung für chirurgische Forschung, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Daniel Palmes - Universitätsklinikum Münster, Abteilung für chirurgische Forschung, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Jens Plambeck - St. Vinzenz-Krankenhaus, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie, Düsseldorf
  • Peter Reich - Universitätsklinikum Münster, Abteilung für chirurgische Forschung, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Hans-Ullrich Spiegel - Universitätsklinikum Münster, Abteilung für chirurgische Forschung, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Konstantinos Zarras - St. Vinzenz-Krankenhaus, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch553

doi: 10.3205/13dgch553, urn:nbn:de:0183-13dgch5535

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Bahde et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Trotz jahrzehntelanger Erfahrung mit Techniken der Darmanastomosierung werden immer noch Insuffizienzraten von 2-10% berichtet. Die möglichen Vorteile der druckkontrollierten, computerunterstützten Klammernahtanastomose in der Kolonchirurgie im Vergleich zur Handnaht und konventionellen Stapleranastomose wurden in dieser Studie untersucht.

Material und Methoden: 24 weibliche Hauschweine mit einem Gewicht von ca. 30 kg wurden in 2 Gruppen mit einer Überlebenszeit von 2 bzw. 6 Wochen randomisiert. Bei jedem Tier wurden 3 End-zu-End Dickdarm-Anastomosen (Handnaht, Stapleranastomose, computerunterstützte Stapleranastomose) im Abstand von 15 cm in randomisierter Reihenfolge durchgeführt. Am Ende der Beobachtungszeit wurden Dichtigkeit und Durchgängigkeit der Anastomose durch eine Röntgen-Kontrastmitteldarstellung kontrolliert. Der Berstungsdruck der Anastomose wurde mittels Manometrie und die Reißfestigkeit des Anastomosengewebes mittels Tensiometrie untersucht. An weiteren Proben erfolgte die histologische Aufarbeitung (Lichtmikroskopie, Elektronenmikroskopie, Immunhistologie).

Ergebnisse: In in-vitro Versuchen konnte anhand von Druckmessfolien verfiziert werden, dass die computergestützte Klammernaht ein homogeneres Druckverteilungsmuster als die konventionelle Klammernaht aufweist. Kein Tier entwickelte eine Anastomoseninsuffizienz oder –stenose. Bezüglich der Anastomosenlokalisation bestanden keine signifikanten Unterschiede in der Mano- und Tensiometrie. In der 2-Wochen-Gruppe war der Berstungsdruck bei der computerunterstützten Klammernahtanastomose höher (259,2 ± 54,5 mmHg) als bei der konventionellen Stapleranastomose (187,1 ± 50,3 mmHg, P<0,05). Auch nach 6 Wochen zeigte sich dieser Unterschied (215,1 ± 67,6 mmHg vs 168,8 ± 39,2 mmHg), war jedoch nicht signifikant. Die Berstungsdrücke waren nicht-signifikant unterschiedlich im Vergleich zur Handnaht. Die Reißfestigkeit der computerunterstützten Klammernahtanastomose war sowohl nach 2 als auch 6 Wochen höher als die der Handnaht (P<0,05) und ebenfalls signifikant höher im Vergleich zur Stapleranastomose nach 6 Wochen (P<0,05).

Schlussfolgerung: Die druckkontrollierte, computergestützte Klammernahtanastomose des Dickdarms stellt eine sichere Technik mit verbesserter Anastomosenfestigkeit im Vergleich zur konventionellen Stapleranastomose dar.