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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Das GHOST-Stoma: Erste Erfahrungen in unserer Klinik

Meeting Abstract

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  • Siad Odeh - Helios Klinikum Wuppertal, Zentrum für Chirurgie - Viszeralchirurgie, Wuppertal
  • Hubert Zirngibl - Helios Klinikum Wuppertal, Zentrum für Chirurgie - Viszeralchirurgie, Wuppertal

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch552

doi: 10.3205/13dgch552, urn:nbn:de:0183-13dgch5520

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Odeh et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Um unnötige Stomaanlagen zu vermeiden und damit auch das peri- und postoperative Risiko eines Stomas incl. Rückverlagerung zu minimieren, hat eine italienische Gruppe ( Michelangelo Miccini Ph.D.a, Stefano Amore Bonapasta M.D.a, Matteo Gregori M.D.a, Paolo Barillari M.D.a and Adriano Tocchi F.A.C.S., The American Journal of Surgery (2010) 200, p55-57.) ein Stoma bei Bedarf, bezeichnet als „Ghost-Ileostoma“ vorgeschlagen. Dabei wird die terminale Ileumschlinge mit einem elastischen Gummizügel angeschlungen und über eine kleine Inzision in der Bauchdecke im Bereich des rechten Mittelbauches an geeigneter möglicher Stomastelle ausgeleitet. Im Falle einer sich abzeichnenden Anastomoseninsuffizienz wird dann die vorbereitete Ileostomie zu einer definitiven konvertiert.

Wir haben in unserer Klinik in Einzelfällen dieses Verfahren angewendet und berichten über erste Erfahrungen.

Material und Methoden: In unserer Klinik wurden bislang 6 GHOST-Ileostomata angelegt. 3 wurden im Rahmen einer tiefen anterioren Rektumresektion bei Rektumkarzinom, 2 bei Hemikolektomie links bei Karzinom und 1 GHOST-Ileostoma bei einer Hartmann-Reversal-OP angelegt.

Ergebnisse: Der postoperative Verlauf war bei allen Patienten komplikationslos, sodass die GHOST-Stoma-Zügel zwischen dem 7 und 10 Tag gezogen werden konnten. Kein Patient hatte eine Anastomoseninsuffizienz.

Schlussfolgerung: Das technisch einfach und schnell anzulegende GHOST-Stoma kann im Einzelfall die protektive Ileostoma-Anlage mit all ihren möglichen Komplikationen und Risiken überflüssig machen. Das protektive Stoma stellt für die meisten Patienten extreme psychische Belastung dar.

Über die Effektivität des GHOST-Stomas bei Anastomoseninsuffizenzen und die Umwandlung in ein protektives Stoma können wir bislang nicht berichten, da sich am bisherigen Patientengut keine Insuffizenzen ereignet haben.

Eine prospektive, randomisierte klinische Studie ist zur genauen Beurteilung notwendig und in Bearbeitung.