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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Hypoparathyreoidismus nach ausgedehnten Schilddrüsenresektionen: rechtfertigt die Inzidenz eine regelhafte Autotransplantation?

Meeting Abstract

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  • Leif Schiffmann - Chirurgische Universitätsklinik Rostock, Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock
  • Viktoria Eisner - Chirurgische Universitätsklinik Rostock, Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock
  • Ernst Klar - Chirurgische Universitätsklinik Rostock, Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch530

doi: 10.3205/13dgch530, urn:nbn:de:0183-13dgch5309

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Schiffmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Es besteht der Verdacht, dass es nach ausgedehnter beidseitiger Schilddrüsenresektion vermehrt zum Auftreten eines Hypoparathyreoidismus kommt.

Die Rate des Hypoparathyreoidismus soll daher am eigenen Krankengut evaluiert werden.

Material und Methoden: Zwischen 1/2006 und 12/2010 erhielten 156 Pateinten eine ausgedehnte, beidseitige Schilddrüsenresektion. Rezidivoperationen wurden nicht berücksichtigt. Als Parameter für das Vorliegen eines postoperativen Hypoparathyreoidismus wurde die Hypokalzämie unter 2 mmol/l definiert. Diese Patienten wurden im weiteren Verlauf nachgesorgt durch Erfragen der Kalzium- und PTH-Werte bei den weiterbehandelnden niedergelassenen Kollegen.

Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum erfolgte 14 Mal eine subtotale Schilddrüsenresektion beidseits, 94 Mal eine Dunhill-Operation sowie 48 Mal eine Thyreoidektomie. Bei 23 Patienten erfolgte befundabhängig die Replantation einer Nebenschilddrüse in den M. sternocleidomastoideus.

26,2% der Patienten hatten direkt postoperativ eine Hypokalzämie. Im Rahmen der ambulanten Kontrolle gab es keinen Patienten mit einer Hypokalzämie. Allerdings wurden 4,5% der Patienten mit Kalzium oder dihydroxiliertem Vit D3 therapiert.

4 Patienten hatten eine persitierende Recurrensparese entsprechend 1,3% der NAR. 7 Patienten (4,5%) hatten eine Nachblutung innerhalb der ersten 25 postoperativen Stunden.

Schlussfolgerung: In unserem Krankengut ist der postoperative Hypoparathyreoidismus seltener als befürchtet und stellt insgesamt kein wesentliches Problem dar. Eine generelle Implantation eines Epithelkörperchens in den M. sternocleidomastoideus ist daher nicht nötig. Vielmehr sollte die befundadaptierte Replantation in Abhängigkeit von der Perfusion erfolgen.

Die Nachblutungsgefahr nach ausgedehnten Schilddrüsenoperationen ist weiterhin nicht zu vernachlässigen und muss im Rahmen des Entlassungsmanagements Berücksichtigung finden.