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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Individualisierung der Leitlinien beim Rektumkarzinom im Stadium UICC II und III

Meeting Abstract

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  • Nina Eismann - Israelitisches Krankenhaus Hamburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Hamburg
  • Alice Emmermann - Israelitisches Krankenhaus Hamburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Hamburg
  • Hamid Mofid - Israelitisches Krankenhaus Hamburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Hamburg
  • Carsten Zornig - Israelitisches Krankenhaus Hamburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch515

doi: 10.3205/13dgch515, urn:nbn:de:0183-13dgch5154

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Eismann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seit der Änderung der Leitlinien 2004 besteht die Indikation zur neoadjuvanten Radiochemotherapie mit anschließender Resektion beim Rektumkarzinom im UICC Stadium II und III. Unterschiedliche Aspekte wie der zirkumferentielle Absetzungsrand, die Höhe des Tumors und auch eine mangelndes Qualität der präoperativen Diagnostik bringen nun die Frage nach einer Übertherapie auf. Aus diesen Grund wurde in der chirurgischen Abteilung des Israelitischen Krankenhauses in Hamburg eine Individualisierung der Therapie vorgenommen. Diese Abweichung der Leitlinien bedarf einer anschließenden Überprüfung.

Material und Methoden: In die Studie wurden in einem Zeitraum von 4 Jahren 131 Patienten mit einem Rektumkarzinom im Stadium UICC II und III eingeschlossen. Anschließend wurde über einen weiteren Zeitraum von 57 Monaten (Follow-up von 95%) der Krankheitsverlauf der Patienten, im Sinne einer retrospektiven Studie, dokumentiert und analysiert. Um einen besseren Vergleich durchführen zu können wurden, auf Grund der tatsächlich durchgeführten Therapie, Untergruppen gebildet.

Ergebnisse: Die Gruppe der kleinen T3 Tumoren ohne Lymphknotenbeteiligung und mit einem guten zirkumferentiellen Absetzungsrand (n = 15) hatte auch ohne adjuvante oder neoadjuvante Therapie eine Lokalrezidivrate mit Fernmetastasen von 6,7% und ein Gesamtüberleben von 100%.

Schlussfolgerung: Somit konnte in der Studie gezeigt werden, dass eine Individualisierung der Leitlinien in besonderen Fällen nicht zu einer Verschlechterung des Überlebens führt und zusätzlich den Patienten die Komplikationen und Langzeitfolgen der neoadjuvanten Radiochemotherapie erspart werden konnten.