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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Versorgungslücken nach kolorektalen Operationen und ihr Einfluss auf die Lebensqualität

Meeting Abstract

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  • Michael Siassi - Asklepios Klinik Harburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg
  • Maren Weiss - Friedrich- Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Psychologie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch514

doi: 10.3205/13dgch514, urn:nbn:de:0183-13dgch5140

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Siassi et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die spezialisierte postoperative Versorgung nach kolorektalen Operationen endet meist spätestens mit der Rückverlagerung eines Stomas. Hier auftretende Versorgungslücken könnten die Lebensqualität negativ beeinflussen.

Material und Methoden: Wir untersuchten 87 Patienten, die sich einer elektiven kolorektalen Resektion unterzogen, prospektiv. Es wurden sowohl klinische Parameter als auch die Lebensqualität (LQ), sowohl in Fragebogenuntersuchungen als auch in Interviews, untersucht. Die follow-up Untersuchungen wurden nach 3 und 12 Monaten, sowie 3 Monate nach Rückverlagerung eines eventuellen temporären Stomas durchgeführt.

Ergebnisse: Während die Patienten nach der initialen Resektion sowohl körperlich als auch seelisch eine gute LQ berichteten, traten nach einem Jahr, insbesondere bei Patienten nach Stomarückverlagerung, relevante physische Probleme auf, die zu einer signifikanten Verschlechterung sowohl der physischen als auch der psychischen Lebensqualität führten. Unmittelbar postoperativ übten psychische Faktoren wie Persönlichkeitsstruktur und Krankheitsverarbeitung den größten Einfluss auf die LQ aus. Nach einem Jahr waren zum größten Teil einfach zu beeinflussende klinische Faktoren wie Schmerzen, Fatigue etc. führend. Zu einem großen Prozentsatz traten spezifische Probleme wie z. B. Stuhlikontinenz auf.

Schlussfolgerung: Auch ein Jahr nach einer kolorektalen Operation treten Beschwerden auf, die zu einer signifikanten Verschlechterung der Lebensqualität führen und fach-viszeralchirurgischer Therapie bedürfen. Hier besteht offenbar eine relevante Versorgungslücke in der Versorgung dieser Patienten.