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Versorgungslücken nach kolorektalen Operationen und ihr Einfluss auf die Lebensqualität
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Die spezialisierte postoperative Versorgung nach kolorektalen Operationen endet meist spätestens mit der Rückverlagerung eines Stomas. Hier auftretende Versorgungslücken könnten die Lebensqualität negativ beeinflussen.
Material und Methoden: Wir untersuchten 87 Patienten, die sich einer elektiven kolorektalen Resektion unterzogen, prospektiv. Es wurden sowohl klinische Parameter als auch die Lebensqualität (LQ), sowohl in Fragebogenuntersuchungen als auch in Interviews, untersucht. Die follow-up Untersuchungen wurden nach 3 und 12 Monaten, sowie 3 Monate nach Rückverlagerung eines eventuellen temporären Stomas durchgeführt.
Ergebnisse: Während die Patienten nach der initialen Resektion sowohl körperlich als auch seelisch eine gute LQ berichteten, traten nach einem Jahr, insbesondere bei Patienten nach Stomarückverlagerung, relevante physische Probleme auf, die zu einer signifikanten Verschlechterung sowohl der physischen als auch der psychischen Lebensqualität führten. Unmittelbar postoperativ übten psychische Faktoren wie Persönlichkeitsstruktur und Krankheitsverarbeitung den größten Einfluss auf die LQ aus. Nach einem Jahr waren zum größten Teil einfach zu beeinflussende klinische Faktoren wie Schmerzen, Fatigue etc. führend. Zu einem großen Prozentsatz traten spezifische Probleme wie z. B. Stuhlikontinenz auf.
Schlussfolgerung: Auch ein Jahr nach einer kolorektalen Operation treten Beschwerden auf, die zu einer signifikanten Verschlechterung der Lebensqualität führen und fach-viszeralchirurgischer Therapie bedürfen. Hier besteht offenbar eine relevante Versorgungslücke in der Versorgung dieser Patienten.