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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Anastomoseninsuffizienz nach tiefer anteriorer Rektumresektion: Einfluss der präoperativen Radio-Chemotherapie

Meeting Abstract

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  • David Varga-Szabo - Helios Klinikum Wuppertal, Chirurgisches Zentrum, Wuppertal
  • Radostina Genova - Helios Klinikum Wuppertal, Chirurgisches Zentrum, Wuppertal
  • Hubert Zirngibl - Helios Klinikum Wuppertal, Chirurgisches Zentrum, Wuppertal

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch507

doi: 10.3205/13dgch507, urn:nbn:de:0183-13dgch5078

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Varga-Szabo et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die postoperative Anastomoseninsuffizienz (AI) ist eine schwerwiegende Komplikation nach tiefer anteriorer Rektumresektion, welche mit einer signifikanten Erhöhung der Mortalität einhergeht. Die Insuffizienzrate wird in der Literatur zwischen 7 und 12 % angegeben. Über den Einfluss der präoperativen Radio-Chemotherapie (RCTx)ist die Studienlage jedoch nicht eindeutig. Viele Studien berichten über gleich hohe Insuffizienzraten mit und ohne RCTx, während andere ein signifikant höheres Risiko nach neoadjuvanter RCTx beschreiben. Ziel unserer Studie war es, den Einfluss der neoadjuvanten RCTx auf die Inzidenz der postoperativen AI zu untersuchen.

Material und Methoden: Zwischen 2007 und 2011 wurde in unserer Klinik bei 120 Patienten eine tiefe anteriore Rektumresektion mit totaler mesorektaler Exzision bei Rektumkarzinom durchgeführt. 61 Patienten erhielten bei fortgeschrittenem Karzinom eine neoadjuvanteRCTx, bei 59 Patienten erfolgte eine primäre Resektion. Im Rahmen einer retrospektiven Analyse von prospektiv erhobenen Daten untersuchten wir die Inzidenz der postoperativen AI in den beiden Patientengruppen. Die Diagnose einer AI wurde entweder durch den klinischen Befund, Laborparameter und mittels CT-Abdomen mit rektaler Kontrastmittelfüllung oder im Rahmen einer Routinekontrolle ermittelt.

Ergebnisse: Bei insgesamt 19 der 120 Patienten (15,8 %) konnte eine AI festgestellt werden. Die hohe Insuffizienzrate ließ sich auf die signifikant höhere Inzidenz nach neoadjuvanter RCTx zurückführen. In dieser Gruppe wurde in 15 der 61 Fälle (24,6 %) eine AI nachgewiesen, während nach primärer operativer Therapie nur 4 von 59 Patienten (6,8 %) eine Insuffizienz entwickelten. Die beiden Patientengruppen waren in der Hinsicht auf Alter und Geschlecht vergleichbar. Die multivariante Analyse erwies bisher nur die RCTx als unabhängiger Risikofaktor für eine AI.

Schlussfolgerung: Unserer Studie nach ist eine neoadjuvante RCTx mit deutlich erhöhtem Risiko der AI verbunden. Ergänzende Analysen der Daten werden vorgenommen, um die Insuffizienzrate in der Zukunft senken zu können.