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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Altemeier OP mit simultaner peranaler Hysterektomie bei Beckenbodeninsuffizienz

Meeting Abstract

  • Peter Kanngießer - Klinikum Traunstein, Chirurgie, Traunstein
  • Markus Ewald - Klinikum Traunstein, Chirurgie, Traunstein
  • Afshin Roshan - Klinikum Traunstein, Chirurgie, Traunstein
  • Rolf Schauer - Klinikum Traunstein, Chirurgie, Traunstein

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch506

doi: 10.3205/13dgch506, urn:nbn:de:0183-13dgch5069

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Kanngießer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Rektumprolaps und Uterusprolaps treten nicht selten kombiniert im Rahmen einer Beckenbodeninsuffizienz auf. Zur Behebung des Rektumprolaps sind zahlreiche Operationsverfahren beschrieben; ein perineales Vorgehen) ist aber aufgrund der niedrigeren postoperativen Morbidität (5 %) bei den meist betagten Patienten trotz des höheren Rezidivrisikos (20 %) eine gute Alternative. Im Rahmen einer Altemeier OP nutzten wir die ausreichende Exposition des Uterus zur simultanen, transanalen Hysterektomie.

Material und Methoden: Eine 93 jährige Patientin stellte sich mit einem Rektumprolaps Grad III und damit einhergehender, erheblich eingeschränkter Lebensqualität in unserer Abteilung vor. Aufgrund des Alters und der reduzierten kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit der Patientin indizierten wir eine transanale Rektosigmoidresektion nach Altemeier.

Ergebnisse: Intraoperativ zeigte sich zusätzlich ein ausgeprägter Uterusprolaps so dass wir eine simultane transanale Hysterektomie durchführten. Das intraoperative Vorgehen wird schrittweise fotodokumentiert.Vor Absetzen des Rektosigmoids und transanaler Anastomosierung wird über den Analkanal der Uterus nach dorsal retroflektiert und suprazervikal abgesetzt. Danach erfolgt der Verschluss des Peritoneums, die Levatorplastik, die Rektosigmoidresektion und die Anastomosierung in typischer Technik nach Altemeier.

Schlussfolgerung: Die transanale Hysterektomie konnte komplikationslos im Rahmen der Altemeier-OP durchgeführt werden; der insuffiziente Beckenboden bietet hierfür in der Regel ausreichend Platz. In der Literatur wurde dieser Zugang bzw. das beschriebene kombinierte Vorgehen bisher nicht publiziert. Ein Nachteil dieser OP-Technik ist eine im Vergleich zum transvaginalen Vorgehen schlechtere Übersicht zur Fixierung des Vaginalstumpfes an das Lig. sacrospinale. Alternativ kann daher bei kombiniertem Prolaps auch eine vaginale Hysterektomie oder eine Kolpokleisis durchgeführt werden.