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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Die Lernkurve der transvaginalen hybriden NOTES-Cholezystektomie

Meeting Abstract

  • Kai Lehmann - Charité - Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Christoph Holmer - Chirurgische Klinik und Hochschulambulanz I, Charité - Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • Urte Zurbuchen - Chirurgische Klinik und Hochschulambulanz I, Charité - Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • Martin E. Kreis - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Hochschulambulanz I, Berlin
  • Heinz Johannes Buhr - Chirurgische Klinik und Hochschulambulanz I, Charité - Campus Benjamin Franklin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch497

doi: 10.3205/13dgch497, urn:nbn:de:0183-13dgch4974

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Lehmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die transvaginale hybride NOTES-Cholezystektomie (tvCCE) ist in Deutschland in einigen high-volume-Kliniken zu einem Routineeingriff geworden und wird von vielen Kliniken in kleinerer Fallzahl durchgeführt. Die Erfassung von Lernkurven hat das Verständnis für Komplikationen in der minimal-invasiven Chirurgie grundlegend verändert. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die bislang unbekannte Lernkurve für die tvCCE anhand der Daten des deutschen NOTES-Registers (German NOTES Registry, GNR) zu bestimmen.

Material und Methoden: Alle tvCCE des GNR wurden anhand der zeitlichen Reihenfolge der Operationen je teilnehmender Klinik in Bezug auf Lerneffekte analysiert. Outcome-Parameter waren OP-Zeit, Konversionen, Komplikationen und Aufenthaltsdauer. Kliniken wurden nach der Operationsfrequenz in high-volume-Kliniken (≥100 Eingriffe) und low-volume-Kliniken (<100 Eingriffe) eingeteilt. Eine multivariate Regressionsanalyse wurde für die Einflussfaktoren Fallvolumen (kumulative Anzahl an Eingriffen je Klinik), Patientenalter und BMI durchgeführt.

Ergebnisse: Im GNR wurden seit 03/2008 2539 NOTES-Operationen erfasst, davon 88,5% (2247) tvCCE. Die OP-Dauer zeigte eine deutliche Lernkurve in Korrelation zur Anzahl an Eingriffen zum Operationszeitpunkt mit einer Plateauphase ab 50 Eingriffen (Abbildung 1 [Abb. 1]). High-volume-Kliniken operierten schneller (52,1 ± 22,1 min) als low-volume-Kliniken (71,6 ± 27,7 min; p<0,001) und hatten eine kürzere Aufenthaltsdauer (2,9 vs. 3,3 Tage; p<0,001). Die Komplikationsrate unterschied sich zwischen high-volume-Kliniken (4,1%) und low-volume-Kliniken (5,0%) nicht (p=0,360). Alter und BMI (positiv korreliert), sowie das Fallvolumen (negativ korreliert) hatten einen hoch signifikanten Einfluss auf die OP-Dauer und die Aufenthaltsdauer in der multivariaten Analyse (Tabelle 1 [Tab. 1]). Das Fallvolumen hatte einen schwachen Effekt (p=0,030) auf die Konversionsrate, aber keinen Einfluss auf die Komplikationsrate (p=0,245).

Schlussfolgerung: Die tvCCE besitzt eine deutliche Lernkurve in Bezug auf die OP-Zeit mit einem Plateau nach 50 Eingriffen. Das Fallvolumen der operierenden Klinik beeinflusst die Komplikationsrate jedoch nicht. Die transvaginale hybride NOTES-Cholezystektomie kann derzeit ohne Einfluss der Lernkurve auf das Patientenoutcome sicher durchgeführt werden.