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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Konfokale Lasermikroskopie in der Laparoskopie: Echtzeit - Pathologie für den Chirurgen?!

Meeting Abstract

  • David Ellebrecht - UK-SH, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Maximilian Gehard - UK-SH, Campus Lübeck, Institut für Pathologie, Lübeck
  • C. Ellebrecht - UK-SH, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Hans-Peter Bruch - UK-SH, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Markus Kleemann - UK-SH, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch492

doi: 10.3205/13dgch492, urn:nbn:de:0183-13dgch4925

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Ellebrecht et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die histologische Untersuchung von Operationspräparaten stellt den Goldstandard zur Klassifikation von Malignomerkrankungen dar. Insbesondere intraoperativ ist die Schnellschnittuntersuchung bei unklaren Peritonealherden und Absetzungsrändern entscheidend für die Fortführung bzw. Änderung der beschrittenen Operationsstrategie. Die konfokale Lasermikroskopie, die bereits in der bio-medizinischen Wissenschaft unter Verwendung von Fluoreszenzfärbungen fest etabliert ist, ermöglicht die hochauflösende histologische Analyse des betreffenden Gewebes in-vivo und in Echtzeit. In der endoskopischen Diagnostik und zur Beurteilung von Lebererkrankungen gibt es erste Ansätze für den Einsatz der konfokalen Lasermikroskopie. Jedoch hat diese diagnostische Technik noch keinen Einzug in der laparoskopischen Chirurgie gefunden. Unser Ziel ist daher die Etablierung der konfokalen Lasermikroskopie in der Laparoskopie zur Verbesserung der intraoperativen Diagnostik. Im folgenden stellen wir unsere ersten Ergebnisse vor.

Material und Methoden: In insgesamt fünf Patientenfällen wurde eine von der Fa. Karl Storz GmbH & Co. KG entwickelte laparoskopische konfokale Lasermikroskopie-Kamera zur Diagnostik von Kolon- und Rektumkarzinom - Operationspräparaten eingesetzt. An den Präparaten wurden die Abschnitte mit gesunder Mukosa und die Karzinome ohne zusätzliche Fluoreszenzfärbungen fotografiert. Die Morphologie wurde anhand der angefertigten Bilder analysiert und die Charakteristika für jede Gruppe festgelegt, die eine erneute genaue Identifizierung ermöglicht.

Ergebnisse: Es lassen sich charakteristische Merkmale für gesunde Mukosa und Kolonkarzinome in den untersuchten Präparaten finden. Die gesunde Mukosa ist durch eine Honigwabenstruktur charakterisiert. Innenliegend sind kleine runde Lumina, die von einer aufgehellten Zone umgeben sind, zu finden. Außen schließt sich ein radiärer Randsaum an. In den Kolon- bzw. Rektumkarzinompräparaten ist diese Honigwabenstruktur aufgehoben. Die innenliegenden Lumina sind entrundet. Der radiäre Randsaum scheint aufgequollen und mit verwaschenen bzw. flauen Kontrast. Zusätzlich finden sich zwischen diesen Bereichen einzelne Abschnitte mit Artefakten, die am ehesten von Zelldetritus stammen. Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Die konfokale Lasermikroskopie kann dem Chirurgen eine in-vivo und in-situ Untersuchung in Echtzeit während der Laparoskopie ermöglichen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einen Pathologen mittels Tele-Medizin zur Morphologie während der Operation zu befragen. Die Technik steckt zwar noch in den Anfängen, ermöglicht jedoch ein enormes Potential zur Verbesserung der intraoperativen Diagnostik.