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Prävention und Behandlung von Galleleckagen nach ausgedehnter Leberresektion durch eine neuartige Gallengangsdrainage
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Verbesserte Chirurgische Techniken, umfangreiche präoperative Diagnostik, sowie fortschrittliches perioperatives Management machen immer ausgedehntere Leberresektionen möglich. Durch Trisektorektomie können heute Tumore in sano reseziert werden, welche noch vor wenigen Jahren als inoperabel eingestuft wurden.
Trotz allem Fortschritt bleiben Gallecks nach ausgedehnten Resektionen ein klinisch relevantes Problem. Die intraoperative chirurgische Entlastung der Gallengänge ist hierbei ein kontrovers diskutiertes Thema und die Datenlage bezüglich verschiedener Operationsverfahren ist oftmals nicht eindeutig.
Material und Methoden: Im Rahmen dieser Arbeit soll deshalb eine bisher nicht publizierte Methode zur chirurgischen Versorgung von langgstreckig freigelegten Gallengängen erläutert werden. Eine langstreckige Freilegung des Gallenganges nach ausgedehnter Parenchymresektion kann v.a. bei gleichzeitiger ausgedehnter Lymphadenektomie problematisch sein, da hierdurch das Risiko einer mangelhaften Durchblutung mit konsekutiver Gewebsnekrose und Galleleckage steigt. In solchen Fällen ist die innere Schienung des Gallenganges und eine adäquate Ableitung der Galle durch eine Gallengangsdrainage empfehlenswert. Um die Anlage einer biliodigestiven Anastomose zu vermeiden, wurde deshalb bei fünf ausgewählten Patienten im Rahmen von Trisektorektomien intraoperativ eine Extern-interne oder intern-externe Drainage eingelegt, welche per via naturalis also über die Papille in das Duodenum gelegt wurde. Da hierdurch der gesamte Gallengang geschient wird, könnte dieses Verfahren einer reinen Druckentlastung, wie z.B. durch Einlage einer T-Drainage in diesen ausgewählten Fällen überlegen sein.
Ergebnisse: Diese Überlegung wird gestützt durch den Verlauf einer Patientin mit kolorektalen Lebermetastasen, die bei Galleleck nach rechtsseitiger erweiterter Hemihepatektomie zunächst mit einer T-Drainage versorgt wurde. Bei persistierendem Galleleck wurde dann sekundär eine verlorene, transhepatische extern-interne Drainage eingelegt, woraufhin das Galleleck sistierte. Die vier weiteren Patienten mit fortgeschrittenem hepatozellulärem oder cholangiozellulärem Karzinom, welche im Rahmen dieser Arbeit vorgestellt werden, konnten ohne Komplikationen, insbesondere ohne Galleleck, entlassen werden. Die Entfernung der eingelegten Drainagen im weiteren postoperativen Verlauf erfolgte in allen Fällen problemlos und ohne Komplikation.
Schlussfolgerung: Im Rahmen dieser Arbeit wird eine bisher nicht publizierte Methode zur internen Schienung von Gallengängen dargestellt, welche besonders bei langstreckig freigelegten Gallengängen, im Rahmen von ausgedehnten Leberresektionen, gegenüber einer T-Drainageneinlage überlegen scheint.