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Rezidivmetastasen nach R0-Resektion kolorektaler Lebermetastasen: Bedeutung von erneuter Resektion und Chemotherapie für das Überleben
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Die Leberresektion ist die einzige potentiell kurative Therapieoption bei Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen. Ca. 60% der Patienten entwickeln aber nach R0-Resektion erneute Metastasen. Der Stellenwert von erneuter Resektion und systemischer (Konversions-)Chemotherapie ist unklar.
Material und Methoden: Von 01/2001 bis 08/2011 wurde an unserer Klinik bei 178 Patienten eine R0-Resektion kolorektaler Lebermetastasen durchgeführt. Bis 11/2011 entwickelten 104 dieser Patienten median 7.5 (95%CI: 1.0-34.4) Monate nach der R0-Resektion Rezidivmetastasen. Die Bedeutung von erneuter Resektion und systemischer Chemotherapie auf das krankheitsfreie Überleben (RFS) und das krankheitsbezogene Gesamtüberleben (CSS) wurden analysiert. Die mediane Nachbeobachtungszeit vom Zeitpunkt der Diagnosestellung der Rezidivmetastasen betrug 28.0 (95%CI: 19.4-37.4) Monate.
Ergebnisse: Rezidivmetastasen traten bei 81 Patienten in einer Lokalisation (49x Leber, 18x Lunge, 14x Andere) und bei 23 Patienten gleichzeitig an multiplen Lokalisationen auf. 42 Patienten wurden zur primären Resektion vorgesehen. 53 Patienten wurden als nicht-resektabel eingestuft und erhielten median 5.0 [IQR: 3.0-10.0] Zyklen einer systemischen Chemotherapie, welche bei 27 Patienten mit einem EGFR/VEGF-Antikörper kombiniert war. 9 Patienten erhielten Best Supportive Care. Eine R0/R1-Resektion konnte bei 35 Patienten primär und bei weiteren 8 Patienten sekundär nach systemischer Chemotherapie erreicht werden. Die chirurgische Morbidität und Mortalität betrug 16% und 0%. Die 5-Jahres-RFS Rate für R0- versus R1-resezierte Patienten betrug 22% versus 24% (p=0.948). Die 5-Jahres-CSS Rate für R0/R1-resezierte Patienten betrug 38% versus 10% für diejenigen Patienten, die lediglich eine Chemotherapie erhielten (p<0.001).
Schlussfolgerung: Bei Rezidivmetastasen ist eine erneute Resektion in einem relevanten Anteil von Patienten primär und auch nach Konversionstherapie mit vertretbarer Morbidität durchführbar und mit einem Überlebensvorteil im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie verbunden.