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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Unabhängige Prognosefaktoren beim Gallenblasenkarzinom: Greifswalder Daten von 2001-2009

Meeting Abstract

  • Katharina Cziupka - Universitätsklinik Greifswald, Chirurgie, Greifswald
  • Lars-Ivo Partecke - Universitätsklinik Greifswald, Chirurgie, Greifswald
  • Claus-Dieter Heidecke - Universitätsklinik Greifswald, Chirurgische Klinik, Greifswald
  • Albrecht Stier - Helios Klinikum Erfurt, Chirurgie, Erfurt

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch478

doi: 10.3205/13dgch478, urn:nbn:de:0183-13dgch4785

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Cziupka et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Gallenblasenkarzinom ist einer der häufigsten malignen Tumoren des biliären Systems mit einer außerordentlich schlechten Prognose. Bezüglich der Prognosefaktoren für das Überleben bei Patienten mit Gallenblasenkarzinomen existieren in der Literatur divergente Angaben. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war es, únabhängige Prognosefaktoren für das Überleben bei Patienten mit Gallenblasenkarzinom in unserem Patientengut zu detektieren.

Material und Methoden: Patienten, welche im Zeitraum von Januar 2001 bis Dezember 2009 in unserem Haus mit histologisch gesichertem Gallenblasenkarzinom behandelt wurden, wurden retrospektiv eingeschlossen. Es wurden die demographischen Daten der Patienten, die Art der Therapie, die Morbidität und Mortalität, das TNM- und UICC Stadium sowie das Überleben erfasst. Die Daten wurden mittels SPSS 18.0 ausgewertet. Das Überleben wurde vom Zeitpunkt der Diagnosestellung bis zur letzten follow up im Dezember 2009 berechnet und mittels Kaplan-Meier Kurven erfasst. Unterschiede im Überleben wurden mittels log rank Test berechnet. Abhängige und unabhängige Prognosefaktoren wurden mittels univariater bzw. multivariater Regressionsanalyse untersucht. Unterschiede zwischen Häufigkeiten einzelner Merkmale wurden mittels Chi Quadrat Test berechnet.

Ergebnisse: Von den 42 eingeschlossenen Patienten wurden 78.6% einer operativen Therapie unterzogen, 21.4% zeigten irresektable Befunde und wurden palliativ behandelt. Von den operativ behandelten konnten 88% Ro-reseziert werden. Diese Patienten zeigten ein signifikant besseres Überleben. Während Patienten mit Lymphknotenmetastasen signifikant schlechter überlebten, waren unabhängige Prognosefaktoren jedoch lediglich das T-Stadium, das R-Stadium und das M- Stadium. Das bessere Überleben der Patienten mit N0-Tumoren lässt sich somit darauf zurückführen, dass diese Patienten kleinere T-Stadien aufweisen. Auch das UICC Stadium war in unserer Studie kein unabhängiger Prognosefaktor.

Schlussfolgerung: Wir konnten zeigen, dass T-, R- und M- Stadium unabhängige Prognosefaktoren beim Gallenblasenkarzinom sind. Die Metastasierung in regionale Lymphknoten ist signifikant mit höheren T-Stadien assoziiert, ist aber kein unabhängiger Prognosefaktor. Somit ist eine chirurgische Therapie vor allem dann sinnvoll, wenn in einer M0-Situation eine R0-Resektion erreicht werden kann.