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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Endovaskulärer Entryverschluss bei Postdissektionsaneurysmen – Bridging oder definitive Versorgung?

Meeting Abstract

  • Bernd Mühling - Universität Ulm, Sektion Gefäßchirurgie, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Phillipp Winkle - Universität Ulm, Sektion Gefäßchirurgie, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Gunter Lang - Universität Ulm, Sektion Gefäßchirurgie, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Andreas Liebold - Universität Ulm, Sektion Gefäßchirurgie, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Karl Heinz Orend - Universität Ulm, Sektion Gefäßchirurgie, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch475

doi: 10.3205/13dgch475, urn:nbn:de:0183-13dgch4757

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Mühling et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der endovaskuläre Entryverschluss stellt bei Postdissektionsaneurysmen ein alternatives minimal invasives Operationsverfahren dar. Allerdings ist dessen Stellenwert aufgrund spärlicher Langzeitergebnisse unklar. Wir analysierten daher neben dem primären technischen Erfolg die Re-Interventionsrate bei Patienten mit endovaskulärem Entryverschluss im Langzeitverlauf.

Material und Methoden: Retrospektive Analyse einer prospektiven Datenbank. Im Zeitraum von 9/1999 bis 8/2012 wurden 78 Patienten wg. akuter bzw. chronischer Typ B Aortendissektion stationär behandelt; davon wurden 25 mit Postdissektionsaneurysmen mit einem medianen Alter von 60 Jahren einem endovaskulären Entryverschluss unterzogen. Die mediane Zeitspanne zwischen Erstereignis und OP war 36 Monate. Das maximale Follow up lag bei 11 Jahren. In der Vorgeschichte hatten bereits 7/25 Patienten (28%) Eingriffe an der Aorta.

Ergebnisse: Die mediane OP Dauer unter Kontrolle durch ein transösophageales Echo betrug 66min; als Endografts wurden verwendet: Medtronic Captivia (10x), Medtronic Valiant (5x) und Gore TAG (6x), Gore C TAG (3x) und Cook Zenith (1x). Bei sieben Patienten wurde vor Entryverschluss eine Revaskularisation supraaortaler Äste durchgeführt. Der primäre technische Erfolg (Entryverschluss und Thrombosierung falsches Lumen) lag bei 92%. Die in hospital-Mortalität war 4%. Eine persistierende spinale Ischämie trat bei 1/25 (4%) Patienten auf. Nach einem maximalen Follow up von 124 Monaten sind 20/25 Patienten am Leben, bei 10/25 (40%) mußte eine Re-Intervention erfolgen: Stentverlängerung (8x) und offener infrarenaler Ersatz (1x) und Ascendensersatz (1x).

Schlussfolgerung: Der endovaskuläre Entryverschluss bei Postdissektionsaneurysmen hat einen hohen technischen Erfolg und eine geringe Morbidität und Mortalität. Das Verfahren ist vor allem bei vorangegangener Aortenchirurgie geeignet. Allerdings zeigt sich im Langzeitverlauf eine Re-Interventionsrate von 40%. Daher stellt der Entryverschluss keine definitive Versorgung dar.