gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Behandlungsmethoden und – erfolg bei stuhlinkontinenten Kindern nach Analatresie

Meeting Abstract

  • Viktoria Pfeifle - Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Kinderchirurgie der Chirurgischen Klinik, Heidelberg
  • Nadine Zwink - DKFZ, Abteilung für Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, Heidelberg
  • Ekkehart Jenetzky - DKFZ, Abteilung für Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, Heidelberg
  • Eberhard Schmiedeke - Klinikum Bremen-Mitte, Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Bremen
  • Nicole Schwarzer - SoMA e.V., München
  • Sabine Grasshoff-Derr - Universitätsklinikum Würzburg, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg
  • Stefanie Märzheuser - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Kinderchirurgie, Berlin
  • Stefan Holland-Cunz - Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Kinderchirurgie der Chirurgischen Klinik, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch446

doi: 10.3205/13dgch446, urn:nbn:de:0183-13dgch4466

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Pfeifle et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Kinder, die mit einer Analatresie geboren wurden, leiden oftmals an Stuhlinkontinenz, teilweise bis in ihr späteres Erwachsenenalter. Die Relevanz dieser Problematik zeigt auch eine jüngere Studie, welche eine hohe Prävalenz in Deutschland belegt. Es bestehen Hinweise darauf, dass sich die inkontinente Situtation dieser Patienten im Verlauf spürbar bessert. Wir wollen nachvollziehen, welche Therapieformen hierzu geführt haben.

Material und Methoden: Daten über die Stuhlkontinenz bei Patienten mit einer operativ korrigierten Analatresie wurden mittels Fragebögen zur Selbstauskunft in einer multizentrischen Querschnitts-Studie durch das deutsche Netzwerk für kongenitale uro-rektale Fehlbildungen (CURE-Net) gesammelt und statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Fragebögen von insgesamt 146 Patienten (58 weiblich, 88 männlich) konnten ausgewertet werden. Auf die Frage, ob sich die Kontinenz zu einem bestimmten Zeitpunkt plötzlich spürbar verbessert habe, antworteten 82 (56%) mit ja und 54 (37%) verneinten sie. Von 10 (7%) Befragten liegen keine Angaben vor. Zur Verbesserung der Stuhlproblematik wurde ein breites Spektrum von Maßnahmen durch die Patienten genannt. Die meisten Patienten erreichten eine spürbare Verbesserung ihrer Kontinenz durch das Anwenden von regelmäßigen Darmspülungen (34%) und Klistieren (10%). 6 Patienten (7%) benötigen hierfür orale Abführmittel und weitere 6 Patienten (7%) gaben an, dass sich mit der Einführung eines interdisziplinären Stuhltrainings ihre Situation deutlich verbessert habe.

Schlussfolgerung: Trotz einer breiten Behandlungsvielfalt kann nur knapp über die Hälfte der betroffenen Patienten über eine Verbesserung ihrer Stuhlproblematik berichten. Dies spiegelt zum einem wider, dass die Stuhlinkontinenz nach Analatresie stets einen individuellen Therapieansatz benötigt, sowie ein erheblicher Handlungsbedarf in der Nachsorge dieser Kinder besteht.