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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Aktueller Stand der Laparoskopischen Appendektomie in Deutschland: Ergebnisse einer Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Minimal Invasive Chirurgie der DGKCH

Meeting Abstract

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  • Jens Dingemann - Zentrum Kinderchirurgie Hannover, Medizinische Hochschule Hannover und Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover
  • Martin L. Metzelder - Universitätsklinikum Essen, Sektion Kinderchirurgie, Essen
  • Philipp O. Szavay - Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch445

doi: 10.3205/13dgch445, urn:nbn:de:0183-13dgch4457

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Dingemann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die chirurgische Behandlung der Appendizitis bei Kindern hat sich in den letzten 10 Jahren verändert. Die laparoskopische Appendektomie (LA) wird mittlerweile als Standardverfahren angesehen. Es existiert jedoch national keine Leitlinie für die pädiatrische LA und das Verfahren selbst ist bisher nicht standardisiert. Das Ziel dieser Studie war daher den aktuellen Stand der LA bei Kindern für Deutschland zu erheben.

Material und Methoden: Internetbasierte Umfrage unter allen 98 in der DGKCH registrierten kinderchirurgischen Kliniken in Deutschland. Die Umfrage umfasste 21 Fragen zu Anwendung und Bewertung der LA, technischen Standards, der perioperativen Behandlung und Weiterbildungsaspekten.

Ergebnisse: 71 der 98 Klinken (72%) nahmen an der Umfrage teil. Die technische Infrastruktur für die LA war in allen Kliniken vorhanden, dennoch war die LA lediglich in 79% der Kliniken das Standardverfahren. Die Qualität der LA wurde im Vergleich zur OA von 52% als besser, 38% als gleichwertig und von 3% als schlechter angesehen. 90% verwendeten eine 3-Trokar Methode; 10% ein Single-Port Verfahren. Die Skelettierung der Appendix wurde von 55% bipolar, 24% monopolar, 6% ultrasonographisch und 11% mittels Klammernahtgerät durchgeführt. Die Stumpfversorgung erfolgte in 57% mittels Endoloops, 3% Ligaturen, 39% Klammernahtgerät und 1% Ultraschall. Die Appendix wurde in 79% durch den Trokar, 18% mit Bergebeutel und 3% direkt durch die Laparotomie geborgen. Bei der perforierten Appendizitis wurde von 65% eine Drainage eingebracht. Die perioperative Antibiotikatherapie bei nicht perforierter Appendizitis wurde in 33% als Single-Shot, 17% für 24h, 39% für 3 Tage und 11% für 5-7 Tage appliziert. Die LA wurde in 87% von Weiterbildungsassistenten durchgeführt und war in 93% der Kliniken fester Bestandteil des Weiterbildungsspektrums.

Schlussfolgerung: Die LA ist die überwiegend durchgeführte chirurgische Therapie bei Appendizitis in kinderchirurgischen Einrichtungen in Deutschland. Bestimmte Details der operativen Technik, die perioperative Therapie und die Implementierung in die kinderchirugische Weiterbildung sind jedoch uneinheitlich. Die Etablierung einer nationalen Leitlinie für die LA ist daher wünschenswert, um eine Standardisierung zu erreichen.