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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Ein neues dreidimensionalen Implantat zur Rekonstruktion von Defekten im Bereich des Neuro- und Viscerocraniums – erste Erfahrungen

Meeting Abstract

  • Jan D. Raguse - Charité Universitätsmedizin Berlin CVK, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Berlin
  • Nicolai Adolphs - Charité Universitätsmedizin Berlin CVK, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Berlin
  • Bodo Hoffmeister - Charité Universitätsmedizin Berlin CVK, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Berlin
  • Klaus-Dieter Schaser - Charité Universitätsmedizin Berlin CVK, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch436

doi: 10.3205/13dgch436, urn:nbn:de:0183-13dgch4360

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Raguse et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Rekonstruktion knöcherner Defekte nach ablativer Chirurgie im Bereich des Neuro- und Viscerkraniums stehen neben den vielfältigen Möglichkeiten des autogenen Transfer seit einigen Jahren individuell gefertigte Implantate auf Basis eines 3D-Datensatzes zur Verfügung. Als Werkstoff hat sich unter anderen Titan als inertes und biokompatibles Material über Jahre bewährt. Trotz guter biologischer Eigenschaften der Implantate kommt es aber, insbesondere bei kritischer Weichteilsituation, immer wieder zu Implantatverlusten aufgrund von Freilegung.

Material und Methoden: Zur Verbesserung der Integration des Implantates wurde daher eine neue Geometrie entwickelt. Wie bisher bei individuellen Implantaten, beruht die Herstellung auf dem CAD/CAM-Verfahren. Diese bestehen aber nicht wie bisher aus einem Vollkörper sondern haben eine dreidimensionale Mesh-Struktur welches im Laser-Sinter-Verfahren aus der Titanlegierung Ti6A/4A hergestellt wird. Die dreidimensionale Struktur bietet neben der Gewichtseinsparung insbesondere die Möglichkeit das Implantat mit Spongiosa und ggf. zusätzlich mit Wachstumsfaktoren zu beschicken um die Oseointegration zu verbessern bzw. erstmals zu gewährleisten. Durch die offenporige Oberfläche wird gleichzeitig das Einwachsen benachbarter Strukturen wie der Muskulatur oder der Haut unterstützt.

Ergebnisse: Bisher wurden 12 Patienten mit dem neuen Implantat versorgt, in 8 Fällen war das Neurocranium, in 4 Fällen das Viscerocranium betroffen. Im Rahmen der medianen Nachbeobachtungszeit von 7 Monaten waren bisher keinerlei Komplikation zu verzeichnen.

Schlussfolgerung: Durch die neue Mesh-Struktur im Implantatdesigen ergeben sich eine deutliche Gewichtsreduktion, gute biomechanische Eigenschaften sowie die Möglichkeit der Osteokonduktivität durch Beladung mit autologer Spongiosa.