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Sonderform der Invagination im Kindesalter – multiple ineinander gestülpte Invagination und mehrfach aufeinanderfolgende Invagination
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Gliederung
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Einleitung: Die Invagination ist die Einstülpung eines Darmabschnittes in einen aboral Nachfolgenden. Das Vorkommen ist mit einer Inzidenz von 0,66-2,24 Erkrankungen pro 1000 Krankenhausvorstellungen dokumentiert. Sie kann in jedem Lebensalter, vor allem aber im 5.-9. Lebensmonat auftreten. Die Ätiologie ist in 90% idiopathisch. Begünstigend können Polypen, Meckel- Divertikel, Darmwandverdickungen, Lymphknoten oder tumeröse Veränderungen wirken. In seltenen Fällen finden sich Mehrfachinvaginationen in Form von multiplen ineinander gestülpten oder mehrfach aufeinanderfolgenden Variationen.
Material und Methoden: Erste Falldarstellung:
Multiple ineinander gestülpte Invagination aufgrund eines Meckel- Divertikels
Vorgestellt wird ein 10 Monate alter Junge mit seit dem Vortag bestehenden krampfartigen Bauchschmerzen sowie mehrfachem Erbrechen, der am Morgen blutigen, himbeergeleeartigen Schleim abgesetzt hatte.Sonographisch bestätigt sich der klinische Verdacht eines Invaginationsileus, sodass die Indikation zur Operation gestellt wird.Intraoperativ manifestiert sich ein eingestülptes Meckel- Divertikel, welches darüber hinaus ileo-ileal und ileo-coecal invaginiert ist. Nach zunächst schrittweiser Desinvagination nach Hutchinson erfolgt die partielle Ileum-Resektion mit End zu End-Anastomose.
Ergebnisse: Zweite Falldarstellung- mehrfach aufeinanderfolgende Invaginationen bei Peutz- Jeghers- syndrom
Vorgestellt wird ein 8 Jahre alter Junge mit starken Bauchschmerzen und Erbrechen. Anamnestisch ist bei der Mutter, der Schwester und dem Patienten ein Peutz- Jeghers- syndrom bekannt. Bei der Aufnahmeuntersuchung sehen wir einen Druckschmerz und Abwehrspannung im Mittelbauch bei stark reduziertem Allgemeinzustand des Patienten. Nach sonographischem Nachweis eines Invaginationsileus zeigen sich intraoperativ drei aufeinanderfolgende Einstülpungen im Jejunumbereich mit livider Verfärbung, sodass eine partielle Dünndarmresektion mit End-zu End- Anastomose durchgeführt wird. Die Pathohistologie ergibt ein 56cm langes Resektat mit 6 Polypen, welche ursächlich für die Invaginationen anzusehen sind.
Schlussfolgerung: Invaginationen im Kindesalter, die abweichend vom Häufigkeitsgipfel und in Folge einer pathologischen Raumforderung des Dünndarmes auftreten, führen häufiger zu Mehrfachinvaginationen, die als multiple ineinander gestülpte oder als mehrfach aufeinanderfolgende Invaginationen imponieren können.